Die Isar bietet zwischen Oberhummel und Landshut sowohl wassertechnisch als auch landschaftlich schöne Abschnitte. - Fotos: W. Götz
Landshut - gw (07.07.2022) 110 Jahre wäre Rosa Bayer heuer jung geworden. Sie war zusammen mit ihrem Mann Georg Gründungsmitglied der Landshuter ETSV 09 Kanuten und bis zu ihrem Lebensende die gute Seele der Abteilung. Ihr zu Ehren wird jährlich die Rosa-Bayer-Gedächtnisfahrt veranstaltet. Heuer schon zum 34. Mal.
Als sich im März 1937 die Kanuabteilung des ETSV 09 gründete war Rosa Bayer gerade mal 25 Jahre alt. Bis zu ihrem viel zu frühen Tod im Jahr 1987 widmete sie ihr Leben der Abteilung, deren Mitglieder und dem Kanusport. So war sie es, die auch während der Kriegsjahre die Aktivitäten für die Paddler aufrecht hielt und schon im September 1945 organisierte sie die erste gemeinsame Fahrt nach den Wirren des NS-Regiems.
50 Jahre lang hatte sie das Ehrenamt als Heimwartin inne und führte auch über mehrere Jahre die Kasse. Am liebsten war sie zusammen mit allen Gleichgesinnten auf dem Wasser unterwegs, ganz gleich ob auf ihrem Hausfluss der Isar oder auf dem Ärmelkanal, den sie mit 66 Jahren überquerte.
Mit emotionalen Worten erinnerte Sonja Bibernell (oranges T-Shirt) an das Leben und Wirken ihrer Tante Rosa Bayer.
Für sie war die 09er-Abteilung so etwas, wie ihre zweite Familie. Sie sorgte sich um das Wohlergehen der Paddler. So wurde nach der ein oder anderen Fahrt auch mal ein Schweinsbraten mit Knödel serviert oder sie kümmerte sich um den Nachwuchs der Paddler, wenn die Eltern auf Fahrt unterwegs waren. Alle, die sie noch gekannt haben, bleibt Rosa Bayern in unvergesslicher Erinnerung. Sie fand immer passende, versöhnliche Worte, hielt die Gesellschaft zusammen und war immer und für jeden da.
Zu Ehren des Geistes Rosa Bayers paddeln die Landshuter Kanuten seit 1988 jährlich um Sonnwend mit Verstärkung aus befreundeten Vereinen, wie Straubing, Regensburg, Burghausen und zusammen mit allen, die Lust und Laue haben, mitzukommen auf der Isar von Oberhummel zur Abteilung der 09er in Landshut. So wird der Geist der „guten Seele“ aufrecht erhalten um beim anschließenden Lagerfeuer über alte und neue Zeiten zu reden.
Am Lagerfeuer rückt die Gemeinschaft der Paddler noch enger zusammen.