51 Minuten und neun Sekunden: Alexander Dersch schießt zum 5:2-Endstand ein. - Fotos: W. Götz
Landshut – gw (26.03.2023) Nach dem Freitagspiel, bei dem die Ravensburger Towerstars in Holzhackermanier etliche EVL-Spieler bewusst attackierten, um sie aus dem Match zu kicken, fuhr Heiko Voglers Truppe heute massiv geschwächt aufs Eis. Es fehlten Brett Cameron, Jack Doremus, Tyson McLellan, Thomas Brandl und David Zucker. Doch die Rumpfgruppe des EVL zeigte den Towerstars, wer das Sagen hat und sie gewann fulminant mit 5:2. So bleibt alles offen zum finalen Schlüsselspiel am kommenden Dienstagabend.
Jeder für jeden. Der EVL zeigte eine herausragende Mannschaftsleistung im sechsten Playoff-Spiel gegen Ravensburg. Jeder versuchte einen der verletzten Spieler doppelt und mehrfach zu ersetzen und so gelang ein Sieg, den kaum ein Fan vorausgesagt hätte. Die Mannschaft hat nicht nur gespielt, sie hat über zwei Drittel des Spiels dominiert. Einen Hochgesang feierten die 4.623 Fans auf ihren Schlussmann Luka Gracnar. Er hat vor allem im zweiten Drittel alles gegeben und eine sichere Rückhand für sein Team bewiesen.
26. Minute: Der erste Treffer für Ravensburg durch Josh MacDonald.
Schon im ersten Drittel war klar, wer hier als Hausherr gewinnen will. Der EVL! Knapp sechs Minuten dauerte es und Jakob Mayenschein legte das 1:0 vor. Während einer zweiminütigen Auszeit von Denis Pfaffengut wegen eines Checks gegen die Bande nutze Marco Pfleger die Gunst der Minute zum 2:0. In der 15. Minute machte Simon Stowasser das 3:0 klar. So ging es am Ende des ersten Drittels in die Kabinen.
Im Zwischendrittel schickte Hauptschiedsrichter Stefan Bauer in der 25. Minute die beiden Landshuter Maximilian Forster (Behinderung) und Lukas Mühlbauer (Check gegen die Bande) für zwei Minuten auf die Strafbank. Es folgte ein prasselndes fünf gegen drei Powerplay der Ravensburger auf den Landshuter Kasten. Luca Gracner parierte einen Puck auf den anderen, bis er sich in der 26. Minute durch einen Schuss von Josh MacDonald geschlagen geben musste. Als Julian Kornelli wegen hohen Stocks pausieren musste, holte Oliver Granz für Ravensburg den Anschlusstreffer.
33. Minute: Oliver Granz macht den 3:2-Anschlusstreffer für Ravensburg.
Als eineinhalb Minuten vor Ende des zweiten Drittel die Sanitäter hinter die Sprecherkabine gebeten wurden, um einem Landshuter Fan zu helfen, entschieden die Schiedsrichter einen verfrühten Gang in die Drittelpause. Die Spielzeit wurde zu Beginn des letzten Drittels nachgeholt. Die gute Nachricht lautet: Dem kollabierten Fan wurde erfolgreich geholfen, er kann bald zurück, um sein Team anzufeuern. Beide Fanblocks bewiesen derweilen Pietät. Sie verhielten sich ruhig und damit sportlich fair gegenüber dem Eishockey-Fan.
Mit 3:2-Vorsprung ins letzte Drittel zu starten heißt im Eishockey, dass alles offen bleibt. Nun geht es darum, wer beweist die besseren Nerven und wer hat die stärkere Kondition im Rücken. Ravensburg begann mehr und mehr auf den Ausgleich zu stürmen, doch sie scheiterten an Luca Gracnar und an der Landshuter Verteidigung.
Auch in Zweikämpfen war der EV Landshut immer wieder um eine Schlägerlänge voraus.
Um so mehr war es nervenaufreibend für die Landshuter Fans. Auf den Sitzplätzen hielt es schon lange keinen mehr. Sie stärkten lauthals ihrem Team den Rücken. Alle bangten und alle hofften, dass der EVL-Sieg an der Isar bleibt. So kam es auch. Luigi Calce musste für Ravensburg wegen Stockhalten auf die Bank, eine Minute und 13 Sekunden später war der EVL durch Samir Kharboutli im 4:2-Vorsprung. Doch dem noch nicht genug. Als der Ravensburger Vincent Hessler wegen übertriebener Härte draußen war, schoss Alexander Dersch zum umjubelten 5:2-Sieg ein.
Der EV Landshut hat gezeigt was er will und was er kann. Siegen!. Mit dieser Einstellung geht es nun am kommenden Dienstag um 20 Uhr in das alles entscheidende Entscheidungsspiel nach Ravensburg. Wenn dann das kommt, was erwartet wird, weil der EVL es will und kann, führt der Weg ins Halbfinale gegen die Kassel Huskies und Landshut erwartet zwei weitere Heimspiele in der Fanatec Arena.
3:3 - Jetzt muss das siebte Playoff-Spiel entscheiden, wer ins Halbfinale kommt.
Auch die Krefelder Pinguine und die Dresdner Eislöwen benötigen noch das entscheidende 7. Spiel. Fest steht, dass die Selber Löwen der DEL-2 erhalten bleiben, während die Bayreuther Tigers in die Oberklasse abrutschen.
Das zweite DEL2-Playoff-Ergebnis:
Eislöwen Dresden - Krefeld Pinguine 6:2
Die Playdown-Ergebnisse:
Bayreuth Tigers - Eispiraten Crimmitschau 2:5
Selber Wölfe - Heilbronner Falken 5.1
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