
Eine Minute und acht Sekunden: Ravensburg erzielt durch Robbie Czarnik die frühe Führung. - Fotos: W. Götz
Landshut – gw (19.03.2025) Hoch her ging es gestern in der ausverkauften Fanatec Arena (4.448 Plätze), als sich der EV Landshut und die Ravensburg Towerstars zum vierten Playoffspiel im Viertelfinale trafen. In der Arena waren 79 Minuten Eiszauber geboten, bis die Oberschwaben im Powerplay der Overtime den Sieg für sich verbuchten. Voraus ging eine höchst umstrittene Schiedsrichterentscheidung zum Ende des letzten Drittels.

Der EVL kämpfte tapfer. Tor Immo war vorne mit dabei.
Alles begann mit einem schnellen Tor nach nur 68 Sekunden durch Robbie Czarnik, der die Gäste in Führung brachte. Der Rest des ersten Drittels war ziemlich ausgeglichen für beide Seiten, wobei es Ravensburg gelang, den Spielaufbau der Hausherren immer wieder früh zu stören. Für den EVL wurden acht, für die Towerstars sieben Schüsse auf das gegnerische Tor gezählt.

57 Minuten und sechs Sekunden: Tor Immo war der Schütze zum 2:1.
Gleich zu Beginn folgte die Revanche des Landshuter Teams. 70 Sekunden waren gespielt und Benjamin Zientek sorgte für den bejubelten 2:2-Ausgleich. Der EVL legte sogar an Überlegenheit zu. Mit einer Torschussstatistik von 21:4 lagen die Hausherren klar vorne. Doch wie so oft, konnte die Heiko-Vogler-Truppe ihre Dominanz vor dem Gästetor nicht in Treffer umsetzen.
So ging es in das entscheidende letzte Drittel. Beide Mannschaften kämpften und Landshut wollte den Sieg für sich holen. Der stand in greifbarer Nähe, als Tor Immo zu Beginn der 58. Minute den Puck zum 2:1 im Ravensburger Tor versenkte. Nun setzten die Oberschwaben alles auf eine Karte, nahmen ihren Torwart zu Gunsten eines sechsten Feldspielers aus dem Kasten und wollten retten, was es zu retten gibt.

Bullyformation vorm Landshuter Tor.
Dann, 48 Sekunden vor Spielende, sah das Schiedsrichterteam um Seedo Janssen ein Foul, einen Stockschlag, der Nicholas Hutchison für zwei Minuten und damit den Rest der Spielzeit auf die Strafbank setzte. Die Entscheidung der Schiris war extrem umstritten und brachte die EVL-Fans in Rage. Eine Fehlentscheidung war die allgemeine Meinung. Und diese wurde nicht nur durch ein gellendes Pfeifkonzert und vulgären Schimpfkanonerien sondern auch mit Becherwürfen aufs Eis quittiert.

Mit 44:27 Torschüssen erspielte sich der EVL eine Masse an Chancen.
Trainer Heiko Vogler kommentierte in der anschließenden Pressekonferenz den Auftritt der Referees Seedo Janssen und Bastian Haupt: „Absolut traurig, was heute hier für eine Schiedsrichterleistung geboten worden ist.“ Im EVL-Fanforum schreibt ein Mitglied: „Es wurden klarste Strafen nicht gepfiffen und dann pfeifen die zwei Clowns 49 Sekunden vor dem Ende eine solche Witzstrafe gegen Hutchison.“ Einen Vorschlag unterbreitet ein weiterer User: „Man sollte sich wirklich Gedanken darüber machen, für eine Playoff-Serie einen Oberschiedsrichter zu berufen, auf den sich beide Vereine einigen. Der sitzt vorm Monitor und kann jederzeit von beiden Mannschaften angerufen werden.“

78 Minuten und 52 Sekunden: Mathew Santos macht den Sieg für Ravensburg klar.
So kam es, dass Ravensburg mit sechs Feldspielern gegen vier Landshuter die letzten 49 Sekunden bestritten. Die Uhr stand exakt auf 0,7 Sekunden Restspielzeit, als Nickolas Latta für Ravensburg den 2:2-Ausgleich erzielte und somit das Spiel in die Verlängerung ging.
In Overtime wurde die Spannung immer geladener, wer den entscheidenden Treffer macht. Ausgerechnet als die Schiedsrichter den Ravensburger Julian Eichinger wegen übertriebener Härte auf die Strafbank setzten und Landshut einen vermeintlicher Powerplay-Vorteil hatten, schafften es die Gäste mit einem Treffer durch Mathew Santos in Unterzahl das Spiel nach 78 Minuten und 52 Sekunden für sich zu entscheiden.

Momentaufnahme dynamischer Eishockey-Ästhetik.
Somit hat Ravensburg die Serie auf 2:2 ausgeglichen und es werden mindestens zwei weitere Spiele nötig um das „best of severn“ zu ermitteln. Das nächste Spiel startet am Freitag um 20 Uhr in Ravensburg und am Sonntag folgt das nächste Match um 17 Uhr in der Fanatec Arena.
Das Halbfinale in der DEL2 hat auf jeden Fall Kassel mit vier Siegen in Folge gegen Freiburg schon erreicht. Dresden führt gegen Rosenheim 3:1. Bei der Paarung Krefeld – Weiden steht es ausgeglichen 2:2.

