Marktamtsleiter Stefan Wimmer mahnte, den Erfolg der Landshuter Dulten nicht durch das Preisniveau zu gefährden. - Fotos: W. Götz
Landshut – gw (18.04.2024) Am Dienstag fand in der Festhalle Schmidt die Versammlung er Schausteller statt. Angesprochen wurde vieles, auch die Preisgestaltung der Festwirte und Beschicker. Großes Lob gab es für die Warendult mit einem Zuwachs um 30 Prozent und den tollen Vergnügungspark auf der Grieserwiese. Da der Feiertag, 1 Mai, nächstes Jahr auf einen Donnerstag fällt, soll die Frühjahrsdult zwölf Tage dauern.
Wenzel Bradac der bayerische Präsident der Marktkaufleute und Schausteller in Bayern vertritt deren wirtschaftlichen, sozialen sowie gesellschaftspolitischen Interessen. Die drohende Mautgebühr auf Autobahnen für Schausteller sind ihm ein Dorn im Auge. So möchte er erreichen, unter die Handwerkerregelung zu fallen, damit auch weiterhin die Transporte unentgeltlich erfolgen können. Sorge bereitet ihm auch der „Bio-Wahn“, wie er in Pfaffenhofen gefordert wird. Bradac hat nichts gegen Bioprodukte, allerdings soll sie das Angebot an der Nachfrage orientieren können. Zudem erklärte er, warum sich die Schausteller mit ihren Fahrzeugen nicht an den Bauernprotesten beteiligten. Die Satzung erlaubt dies schlicht und einfach nicht, nach der sich der Verband jeglicher politischen Handlungen zu enthalten hat.
Für Wenzel Bradac stellt die Gemeinschaft der Schausteller eine große Familie dar.
„Wir hatten einen Start in die Frühjahrsdult mit Traumwetter“, freute sich der Landshuter Vorsitzende der Schausteller, Horst Heppenheimer. Die Grieserwiese war voller bestens gelaunten Dultbesuchern. Heppenheimer regte an, den Bieranstich vor dem historischen Rathaus in der Altstadt und den Dultauszug künftig um eine Stunde nach vorne zu legen. Was die Verkaufsdult anbelangt, war es der richtige Weg, die Platzgelder zu senken und dadurch mehr Fieranten mit einem noch breiteren Warenangebot anzulocken. Denn ohne Warendult würde es keine „Dult“ mehr geben, denn den Name „Dult“ kann führen, wer auch eine Warendult anbietet.
Horst Heppenheimers Dank galt insbesondere den Organisatoren des zehntägigen Festes im Marktamt, die es geschafft haben, einen Vergnügungspark mit hoch attraktiven Fahrgeschäften nach Landshut zu verpflichten. Zum Thema „Bio“ fügte er an: „Wir bieten Bio gerne an, aber es wird kaum nachgefragt und regte diesbezüglich eine Änderung bei den Vergaberichtlinien an.
Dank des Feiertags kann die nächste Landshuter Frühjahrsdult zwei Tage länger dauern, so Horst Heppenheimer.
Für die Frühjahrsdult bietet es sich an, den Donnerstag, 1. Mai, mit einzubinden. Dank des Feiertags könnte die 639. Landshuter Frühjahrsdult bereits am Mittwoch starten und somit zwölf Tage dauern.
Ein weitere Wunsch von Horst Heppenheimer war, die Stromanschlüsse für die Schausteller auf der Grieserwise wieder über die Stadtwerke zu organisieren. Seit ein paar Jahren wird dies durch Subunternehmer erledigt, „was nicht wirklich klappt“.
Für die Organisatoren der Dult, war Marktamtsleiter Stefan Wimmer hoch erfreut über das Kaiserwetter zum Auftakt am Wochenende. Für die Prognose mit den kommenden einstelligen Temperaturen fügte er an: Es kommt dann auf die richtige Kleidung an. Eine große Bitte richtete Wimmer an die Schausteller, ihre Fahrzeuge möglichst auf dem Messegelände zu parken. Dadurch wird auf der Grieserwiese Platz gewonnen, der den Besuchern zusätzlich zur Verfügung steht.
Was die Verlängerung der Frühjahrsdult 2025 anbelangt, bat Marktamtsleiter Wimmer darum, den Vorschlag an den Dultsenat und den Stadtrat zur Abstimmung weiter zu leiten.
Marktamtsleiter Stefan Wimmer warb, dass die Preise auf den Dulten für die Besucher im Rahmen bleiben.
Aber Stefan Wimmer zückte auch den erhobenen Zeigefinger, was die Preisgestaltung auf dem Festplatz anbelangt. Alle Beschiker und Schausteller müssen hier auf dem Teppich bleiben, damit sich auch Familien vergnügte Stunden leisten können und weiterhin ein breites Publikum angesprochen wird. Aus Stefan Wimmers Einschätzungen sind die Preise in den vergangenen Jahren zu stark angestiegen. Dem pflichtete Horst Heppenheimer bei: „Wir wollen ein Fest für Familien und das Volk sein“. Er wünscht sich, dass sich die Dultbesucher zwei bis drei mal kommen, um Spaß und Freude zu genießen. Auch Dultbürgermeister sieht das zwischenzeitlich erreichte Preisniveau kritisch. Für viele stellen die Kosten eines Dultbesuchs eine nicht unerhebliche Belastung dar.
Dr. Thomas Haslinger sieht es ebenso als den richtigen Weg an, dass die Platzgebühren für die Verkaufsdult gesenkt wurden. „Wir wollen weiterhin den Namen Dult erhalten.“ Zusätzlich kann er sich kostenfreies Parken zur Mittagszeit auf der Grieserwiese vorstellen, um mehr Leute zum vergünstigten Mittagstisch in die Festhallen zu locken.
Horst Heppenheimer und seine Stellvertreter, Josef "Socken-Sepp" Zinnecker (hinten), mit den Geehrten (v. l.) Maria Gobmeier, Lydia Rilke und David Kapzan.
Blumen, einen Maßkrug, eine Brosche und ein gerahmtes Dultplakat gab es bei den Ehrungen. Hierbei wurde Maria Gobmeier in den Ruhestand verabschiedet, die über 40 Jahre das Fundbüro und dem Wickelraum auf der Dult betreute. Mit Valentina Richter wurde bereits eine Nachfolgerin gefunden. Der zweite im Bunde der Städtischen Ehrungen war Matthias Schmidt, der zusammen mit den historischen Hochradfahrern Bruckberg seit 30 Jahren beim Dultauszug mit dabei ist. Dabei handelt es sich um Räder aus der Biedermeierzeit, als Bayern noch ein Königreich war. Heuer waren bei den Hochradfahrern Teilnehmer zwischen sieben und 77 Jahren dabei, darunter zwei Hochradweltmeister.
Für den Schaustellerverband hatten Wenzel Bradac und Horst Heppenheimer die Ehre, Lydia Rilke, deren Name fest mit dem Autoscooter verbunden ist und David Kapzan, der auf der Warendult Bekleidung anbietet, zu Ehrenmitgliedern zu ernennen.
Matthias Schmidt führt mit seinen Bruckberger Hochradfahrern den Dultauszug seit 30 Jahren an.