Heute, Donnerstagvormittag (8.03.), haben Mitarbeiter der Firma Landwehr den zweiten Sprühabsorber der ehemaligen Müllverbrennungsanlage (MVA) abgehoben. Für den Betrieb des Biomasseheizkraftwerkes sind die Sprühabsorber nicht mehr notwendig. Die Sprühabsorber funktionieren ähnlich der Milchpulverherstellung als sogenannte abwasserlose Rauchgasreinigungs- anlage.
Das Abwasser aus der Rauchgas- reinigung wurde während des Betriebes der Müllverbrennung in den Sprühtrocknern eingedampft. Das Endprodukt war ein Feststoff, der anschließend der Endlagerung zugeführt wurde, so Anlagenleiter Hans-Jörg Eisner. Er erinnerte sich an den Aufbau Ring für Ring und die technische Inbetriebnahme der Sprühabsorber, was 1989 etwa ein Vierteljahr gedauert hatte. Im Winter 1990 sind die Sprühtrockner in Betrieb gegangen. Das Abheben des 30 Tonnen schweren zylinderförmigen Sprühabsorbers auf den Boden dauerte am Donnerstagvormittag nur wenige Minuten. „Ein wenig wehmütig ist man da schon. Aber die Anlage läuft ja als Biomasseheizkraftwerk weiter", sagte Eisner. Beim Abheben des Sprühtrockners zeigte sich, wie gut die Anlage in den vergangenen rund 20 Jahren funktioniert hatte. „Innen sind keine Löcher und fast keine Beläge, das heißt, die Anlage ist gut gefahren", sagte der Anlagenleiter.
Die ausgebauten Sprühabsorber werden nun zerlegt. Die Rückbaufirma saugt die inhaltlichen Reste ab, die ebenso wie die Isolierung entsorgt werden. Stahl, Edelstahl und Aluminiumteile zerlegen die Mitarbeiter in handliche Teile und führen sie dem Recycling zu. Auf der Wiederverwertung von Rohstoffen und Einzelteilen liegt für Horst Denk, den Geschäftsführer der MVA Landshut GmbH, beim Rückbau der Anlage besondere Priorität.
Am Wochenende stellen die Stadtwerke Landshut den Probebetrieb des Biomasseheizkraftwerks ein. Der Rückbau der ehemaligen Müllverbrennungsanlage geht dann im Kesselhaus innerhalb des Gebäudes weiter. Voraussichtlich bis Ende Juni 2012 soll der Rückbau nicht benötigter Anlagenteile im Gebäude soweit abgeschlossen sein, dass die Umrüstung und technische Optimierung der Ofenlinie 3 fortgesetzt werden kann. Mit dem Beginn der Heizperiode im Herbst 2012 soll die Ofenlinie 3 des Biomasseheizkraftwerks Strom und Fernwärme ins Netz einspeisen.
Bildunterschrift: 30 Tonnen wiegt der zylinderförmige Sprühabsorber, der für den Betrieb des Biomasseheizkraftwerkes unnötig ist. Er wird nun zerlegt; die Rohstoffe wie Stahl und Edelstahl werden recycelt.