Den Veränderungen in 20 Jahren Therapie des Mastdarmkrebses, in der Fachsprache genannt Rektumkarzinom, widmete sich eine Fortbildung für Ärzte am Samstag im Hörsaal des LAKUMED Krankenhauses Landshut-Achdorf. Als Referenten kamen die führenden Protagonisten dieser Entwicklung nach Landshut, um die Verbesserungen in der Therapie aus verschiedenen Perspektiven zu besprechen.
Dabei lag der Schwerpunkt nicht nur auf dem Erfolg, sondern auch in der Analyse der Misserfolge in der Entwicklung der Therapien des Rektumkarzinoms der vergangenen 20 Jahre. Prof. Dr. Johannes Schmidt, ärztlicher Direktor des Krankenhauses Landshut-Achdorf und Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral-und Thoraxchirurgie begrüßte die Gäste und erteilte einen ersten Überblick über die Entwicklung der Therapieverfahren in den vergangenen 20 Jahren.
Prof. Dr. Andreas Schalhorn, bis vor wenigen Jahren an der LMU München tätig, beleuchtete in seinem Vortrag die Chemotherapie bei Mastdarmkrebs, die große Fortschritte für den Patienten gebracht hat. Die Chirurgische Therapie des Rektumkarzinoms besprach Prof. Dr. med. Dr. h.c. Werner Hohenberger, Direktor der Klinik für Viszeralchirurgie der Universität Erlangen in seinem Vortrag.
Professor Hohenberger ist maßgeblich für den Fortschritt in der operativen Therapie des Rektumkarzinoms verantwortlich. Er stellte sehr differenziert die Vorteile und Grenzen der minimal invasiven Chirurgie dar. Prof. Dr. Rolf Sauer, Emeritus des Lehrstuhles für Strahlentherapie der Universität Erlangen und ehemaliger Direktor der Strahlenklinik, beleuchtete die Entwicklung der Strahlentherapie zur Behandlung des Mastdarmkrebses.
Ziel aller Therapiemaßnahmen ist der Erhalt des Schließmuskelapparates auch bei einer Tumorlokalisation im unteren Drittel des Darms. Das tumorfreie Überleben wie auch das Gesamtüberleben haben sich dank multimodaler Therapieprinzipien in den letzten 20 Jahren erheblich verbessert, sagt der Mitorganisator der Fortbildungsveranstaltung Dr. Franz Käser, Chefarzt der Medizinischen Klinik für Gastroenterologie am Krankenhaus Landshut-Achdorf.
Abschließend diskutierten die Referenten mit den Zuhörern im großen Sitzungssaal und erörterten lebhaft die Frage „Was würde ich tun, wenn ich selbst betroffen wäre". Ein Rektumkarzinom oder Tumor im Mastdarm gehört mit zu den häufigsten Krebserkrankungen bei Männern und Frauen.
Im Bild oben von links Prof. Dr. Andreas Schalhorn, LMU München; Prof. Dr. Johannes Schmidt, Krankenhaus Landshut-Achdorf; Prof. Dr. Rolf Sauer und Prof. Dr. Werner Hohenberger, beide Universität Erlangen; Dr. Franz Käser, Krankenhaus Landshut-Achdorf