Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich (r.) im Gespräch mit Prof. Johannes Hamann, Ärztlicher Direktor des Bezirksklinikums Mainkofen. Bildquelle: Bezirk Niederbayern, Manuela Lang
Mainkofen - pm (31.12.2024) Der Ärztliche Direktor des Bezirksklinikums Mainkofen spricht von einem „Wahnsinnsjahr“, das hinter ihm und der Belegschaft liege. Während Prof. Johannes Hamann in seinem ersten Jahr nach Dienstantritt viele Veränderungen vorbereitet hatte, lag 2024 nun der Fokus darauf, diese umzusetzen. Zum Jahresende zog er im Gespräch mit Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich eine positive Bilanz.
„Wir haben die gemischte Aufnahmestation geschlossen, so dass die Patienten seit Oktober direkt in der Station aufgenommen werden, wo ihnen gleich geholfen werden kann“, erklärt Hamann. Bis jetzt laufe das sehr gut, genauso wie die neu eröffnete Krisenstation. Ebenso habe man in einigen Bereichen „therapeutisch zugelegt“, etwa beim Thema Sucht, in der Psychosomatik, im Bereich Traumatherapie sowie in der Behandlung von ADHS und Borderline.
Besonders hob der Ärztliche Direktor die Erfolge bei der Depressionsbehandlung hervor. „Auch der Betrieb am Bezirkskrankenhaus Passau läuft ganz toll.“ Nach rund zehn Jahren Baustellen auf dem Gelände des Bezirksklinikums freue man sich nun darauf, dass in 2025 die letzte Baumaßnahme abgeschlossen wird und die Gerontopsychiatrie sowie die neurologische Frührehabilitation im Anschluss in ihre neuen Räume umziehen können.
„Der Bezirk hat dann rund 150 Millionen Euro in sein Klinikum investiert und schließt die Neustrukturierung ab“, so Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich. Auch sonst habe man sich für das kommende Jahr viel vorgenommen. Während man derzeit über ausreichend Assistenzärzte verfüge, müsse man nun bei den Oberärzten vermehrt auf Personalsuche gehen. Und auch die Vorbereitungen auf den Medizincampus werden weiter vorangetrieben.
„Wir werden mit Blick auf den Medizincampus die Psychosomatik weiter aufwerten“, nannte Hamann als Beispiel. Als „großes Glück“ bezeichnete er es, als einziger Standort bisher bereits zwei feste Mitarbeiter für die Vorbereitungen zur Verfügung zu haben. „Das sind zwei tolle Leute, die einerseits die Forschungsstruktur in unserem Haus aufbauen und andererseits durch verschiedene Hospitationen das notwendige Wissen zusammentragen, damit wir für den Start der Lehre gut vorbereitet sind.“
Der Bezirkstagspräsident dankte dem Ärztlichen Direktor für seinen Einsatz und die strategischen Weichenstellungen. Er gab auch einige, sehr positive Rückmeldungen von Patienten und deren Angehörigen weiter, die er kürzlich bekommen hatte. „Das zeigt, wie wertvoll die Hilfe ist, die wir den Patienten hier in Mainkofen zukommen lassen“, so Dr. Heinrich und wünschte Prof. Hamann für die vielen Vorhaben im neuen Jahr gutes Gelingen. Dass das Klinikum Mainkofen im Medizincampus Niederbayern die Bereiche Psychiatrie und Psychosomatik abdecken werde, sei „eine weitere Stärkung des Hauses“, so Dr. Heinrich. „Der Bezirkstag hat 2018 den Weg zu einer Ärzteausbildung in Niederbayern als Erster eingeschlagen. Dass seit einigen Wochen die ersten Studenten mit dem Studium begonnen haben, ist ein großer Gewinn für Niederbayern“, ist Heinrich überzeugt.
Der Bezirk Niederbayern:
Mit den anderen sechs bayerischen Bezirken bildet der Bezirk Niederbayern die dritte kommunale Ebene. Das Bezirksgebiet umfasst neun Landkreise, drei kreisfreie Städte und eine Große Kreisstadt. Die Kernaufgaben umfassen die Bereiche Soziales, Gesundheit, Kultur- und Heimatpflege, Bildung und Jugend sowie die Fachberatung für Fischerei. Als überörtlicher Träger der Sozialhilfe unterstützt der Bezirk Pflegebedürftige, Senioren und Kranke sowie Menschen mit Behinderungen, die auf Hilfeleistungen angewiesen sind. Mit dem Bezirksklinikum Mainkofen sowie den Bezirkskrankenhäusern Landshut, Straubing und Passau sichert der Bezirk die psychiatrische Versorgung Niederbayerns. Der Bezirk Niederbayern ist auch ein wichtiger Arbeitgeber in der Region: Insgesamt sind für den Bezirk und seine Einrichtungen rund 3.000 Mitarbeiter tätig. Dazu gehören neben den Bezirkskrankenhäusern auch schulische Einrichtungen wie das Institut für Hören und Sprache in Straubing sowie das Agrarbildungszentrum Landshut-Schönbrunn.