Die Patienten werden im Falle eines MANV bereits am Eingang der Notaufnahme durch ein dafür bereitgestelltes Team gesichtet und priorisiert. - Foto: Michael Seidl
Landshut – pm (22.01.2025) In einem fiktiven Szenario strömt Rauch und Qualm aus einem vollbesetzten Bus an der Landshuter Grieserwiese. Insgesamt 50 Verletzte werden entsprechend des sogenannten Wellenplans an die umliegenden Krankenhäuser verteilt. Im Minutentakt treffen diese mit Rettungswägen, aber teils noch fußläufig an der Notaufnahme des Krankenhauses Landshut-Achdorf ein.
In einem derartigen Fall, einem Massenanfall an Notfallpatienten, sind die wirksame Versorgung der verletzten Personen, speziell abgestimmte Abläufe, reibungslose Kommunikation und interdiszilpinäre Zusammenarbeit erforderlich. Daher führte das Krankenhaus Landshut-Achdorf mit Unterstützung der BRK-Bereitschaften Postau und Landshut am vergangenen Samstag eine entsprechende MANV-Übung durch.
Um die Abläufe in der Akutversorgung im Rahmen eines Massenanfalls an Verletzten (MANV) zu optimieren, entwickelte Florian Fauth, Oberarzt an der Interdisziplinären Notaufnahme des Krankenhauses Landshut-Achdorf, einen umfassenden Alarm- und Einsatzplan, der nun in Verbindung mit einer ebenfalls kürzlich eingeführten neuen Alarmierungsapp erprobt wurde. Nach Eingang der Alarmierung und daraus resultierenden Erhöhung medizinischer und pflegerischer Kapazitäten, nutzten die herangeeilten Kräfte die geringe Vorlaufzeit, um insbesondere personelle Ressourcen zu organisieren, die Einsatzführung zu etablieren, sowie die Notaufnahme für die neue Situation räumlich zu ordnen.
Am Eingang der Notaufnahme ereignete sich ab der Ankunft der ersten Patienten, die zur realitätsnahen Umsetzung der Übungen mit spezifischen Diagnosemustern eingeliefert und durch das Team der Realistischen Notfalldarstellung der BRK-Bereitschaft Postau geschminkt wurden, zunächst eine Triage, beziehungsweise Sichtung, um schnellstmögliche die medizinische Dringlichkeit des Behandlungsbedarfes festzustellen und dadurch die vorhandenen Ressourcen zu verteilen.
Gleichzeitig trat die Krankenhauseinsatzleitung zusammen und übernahm kurz nach Alarmierung die Leitung des Szenarios.
„Alleine durch die Anspannung der Übung haben wir viele Lerneffekte erzielen können“, resümierte Gunthard Goresch, Ärztlicher Direktor des Krankenhauses Landshut-Achdorf, bereits kurz nach Abschluss der etwa zweinhalbstündigen Erprobung. „Ich bin zufrieden. Wir konnten alle Patienten schnell versorgen, und dennoch haben wir Verbesserungspotentiale identifizieren können“, schloss Übungsverantwortlicher Florian Fauth die Erprobung des Ernstfalles mit einem positiven und zugleich weiter ambitionierten Fazit.