Die Galerie LAProjects, ein Kunstraum für internationale Gegenwartskunst und interkulturelle Begegnung in Landshut, präsentiert die Ausstellung „Die Heiligen aus einem Land so fern. Die lebendige Tradition der Hispanischen Heiligenbildner im Südwesten der USA", eine Ausstellung religiöser Volkskunst "vom Ende der Welt" (Papst Franziskus) während der Fastenzeit und Osterwoche, vom 13. März bis 3. Mai, unter der Schirmherrschaft des Erzbischofs des Erzbistums Santa Fe, New Mexico, S.E. Erzbischof Michael J. Sheehan und des Bischofsvikar des Erzbistums München- Freising, H.H. Weihbischof Dr. Bernhard Haßlberger.
Die Ausstellung präsentiert erstmalig in Europa die religiöse Volkskunst der Hispanischen Bevölkerung im Südwesten der USA mit Werken ihrer bedeutendsten zeitgenössischen Santeros und Santeras (Heiligenbildner). Deren Bultos (geschnitzte Figuren) und Retablos (Malerei auf Holztafeln) geben Zeugnis von der tiefen Gläubigkeit und dem Traditionsbewusstsein aus der sich Inhalt und Ausdruck dieser Kunst speisen.
In der Auswahl und Darstellung "ihrer" Heiligen spiegeln sich die Lebensfreude und Gottesfurcht der Hispanischen Bevölkerung, aber auch die Mühsal und Kargheit ihres zumeist ländlichen Daseins. So sind die Madonnenbilder oft vom Ausdruck der Trauer geprägt, die dargestellten Heiligen oft spanischer Herkunft, wie z.B. Sankt Isidor, der Beschützer der Bauern und Landgemeinden.
Die Abgrenzung zwischen Kunst und Handwerk überwindend, präsentiert die Ausstellung die Werke dieser Künstler als das was sie sind und wozu sie geschaffen wurden: als persönliche Zeugnisse und Visionen, deren Bildsprache ihre Quellen und Bezüge sowohl in den Vorbildern aus dem 18. und 19. Jahrhundert, wie in der sekulären Umwelt des 21. Jahrhunderts findet.
Diese Ausstellung der Heiligen aus einem Land so fern will im Sinne von Papst Franziskus, der sich selbst als „Bischof vom Ende der Welt" bezeichnete, Brücken bauen, nicht nur zwischen einem eurozentrischen Katholizismus und der christlichen Glaubenstradition in der einstmals Neuen Welt, sondern zwischen Gläubigen aller Religionen.
Im Kontext der Einhundert-Jahr-Feiern der Staatsgründung New Mexicos und der 400-Jahr-Feiern ihrer Hauptstadt Santa Fe, der ersten (spanischen) Hauptstadt in Nordamerika, eröffnet die Ausstellung einen einzigartigen Blick auf die Jahrhunderte alte kulturelle Tradition der Hispanischen Mehrheitsbevölkerung in einer Kulturlandschaft, deren vornehmliche Wahrnehmung, insbesondere in Europa, weitgehend auf die Kunst und Kultur der indianischen Ur-Bevölkerung, und eine "Western-Romantik" beschränkt geblieben ist.
Die Ausstellung erfährt großzügige Unterstützung durch die Volks- und Raiffeisenbank Landshut, die Kastulus-Bader-Stiftung, Vatersdorf, die Bäckerei Mareis, Vilsbiburg, sowie das mpt - studio (Grafik) in Landshut, roadhouse pictures (Fotografie) in Santa Fe und den Verlag Straubinger Tagblatt - Landshuter Zeitung, die den Katalog zur Ausstellung ermöglicht haben.
Eröffnung: Donnerstag, 13. März, 19 Uhr. Es spricht Weihbischof Dr. Haßlberger.
Dauer der Ausstellung: 13. März - 3. Mai 2014.
Öffnungszeiten: Do, Fr, 11-18, Sa, 11-14 Uhr und n. Vereinbarung: Tel. 0871 9654197, 0151 14725012, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Ort: LAProjects, Kirchgasse 239, 84028 Landshut
Im Rahmen der Ausstellung findet am
Samstag, 15. März, 16 Uhr im Karmel Kloster Vilsbiburg und am Sonntag, 16. März, 17 Uhr im Skulpturenmuseum im Hofberg in Landshut das Konzert
Virtuosa y Santera: Genevieve Leitner, USA statt.
Die in der Ausstellung vertretene junge Heilgenbildnerin Genevieve Leitner aus einer künstlerisch geprägten Familie mit einer sechzehn Generationen umspannenden hispanischen Geschichte aus dem Wallfahrtsort Chimayo, New Mexico, ist eine in den USA und Südamerika vielbeachtete Konzertgitarristin. Sie präsentiert Gitarrenmusik aus drei Jahrhunderten und zwei Kontinenten.