Das Kinoptikum am Nahensteig startet wieder
Landshut - pm (23.01.2022) Am Donnerstag, 27. Januar um 19 Uhr heißt es "Film ab" in den neu renovierten Räumen des Kinoptikums am Nahensteig. In den ersten Spielwochen zeigt der Kinoverein jeweils um 19 Uhr zwei verschiedene Filme im Wechsel. Zur Auswahl stehen "The French Dispatch" und "Große Freiheit".
Es gelten die für Kulturstätten erlassenen Regelungen der 15. bayerische Infektionsschutz-Maßnahmenverordnung vom 24. November 2021. Aufgrund der Beschränkungen bietet der neue Kinosaal Platz für 10 Zuschauer. Eine Online-Reservierung auf www.kinoptikum.de ist daher empfehlenswert. Der Eintritt beträgt 7 Euro. Bereits erworbene 10er Karten behalten ihre Gültigkeit.
Der Film "The French Dispatch" ist eine überbordende Hommage an das Zeitungswesen und die Magie des Kinos im typischen Wes-Anderson-Stil. Dazu beehren uns unzählige, alte Bekannte und ist daher zur Einweihung des frisch restaurierten Filmtheaters bestens geeignet.
Wir schreiben das Jahr 1975. Vor 50 Jahren hat Arthur Howitzer Jr. (Bill Murray) im französischen Dorf Ennui-sur-Blasé – den French Dispatch gegründet, einen Ableger der Zeitung Liberty, Kansas Evening Star. Nun ist der Verleger verstorben und seine Mitarbeiter erinnern sich an drei Geschichten, die im Laufe der Zeit im Magazin erschienen sind. Die 100 Minuten von Andersons Film sind so reich an Ideen, an ungewöhnlichen, originellen Bildeinfällen, an skurrilen Momenten, an Wortwitz, makellos designten Räumen und Kostümen, dass man sich kaum satt sehen kann. „The French Dispatch“ als verspielt zu bezeichnen würde ihm kaum gerecht werden, es ist eine Wunderkammer des Kinos, deren Originalität man sich nicht entziehen sollte.
Mit großen Emotionen wird in "Große Freiheit" wuchtige Zeitgeschichte aus der jungen Bundesrepublik und zugleich eine ergreifende Liebesgeschichte unter unwürdigen Umständen erzählt. Es beginnt im Jahr 1968. Zwei Jahre Zuchthaus bekommt Hans aufgebrummt, nachdem er beim Sex mit einem Mann auf einer öffentlichen Toilette gefilmt wurde. Nicht zum ersten Mal, denn Hans ist ein sturer Bock und will sich von Nichts und Niemandem sagen wie er zu leben und schon gar nicht wen er zu lieben hat. Im Bau begegnet er Viktor, nicht zum ersten Mal wie sich bald zeigt. 1945 waren die beiden Männer bereits Zellengenossen. So sehr sind diese beiden Männer in ihren Rollen verharrt, in die sie vom System gezwungen wurden, dass sie wirkliche Freiheit kaum ertragen können. In manchen Momenten erinnert das an Texte von Jean Genet, an große Gefängnis-Filme, in denen die ganz eigene Subkultur dieses Ortes lebendig wird. Nicht zuletzt dank des herausragenden Darstellerduos Franz Rogowski und Georg Friedrich, die in den beengten Zellen eine ganz besondere, sich über lange Jahre entwickelnde Liebesgeschichte zum Leben erwecken.