v. l. Christian Scharfenberg, Anna Rothäuser, Nadja Knauer, Alexander Scheubert, Malte Engler und Dr. Jörg Hübner
Bayreuth - pm (20.2024) Pünktlich zum Jahresende erreicht SuedOstLink einen Meilenstein: Die Bundesnetzagentur hat zwei Planfeststellungsbeschlüsse für die Höchstspannungs-Gleichstromverbindung SuedOstLink an die Projektpartner 50Hertz und TenneT übergeben. Die Beschlüsse ermöglichen den Bau der Leitung zwischen Eisenberg und Gefell durch Thüringen und Sachsen (Abschnitt B) und zwischen Pfatter und der A92 beim Netzverknüpfungspunkt ISAR in Bayern (Abschnitt D3a).
Bei den Bescheiden handelt es sich um den ersten Planfeststellungsbeschluss im Vorhabenteil des Stromübertragungsnetzbetreibers 50Hertz und den vierten von insgesamt sechs im Zuständigkeitsbereich von TenneT. Das Projekt SuedOstLink wird von den Übertragungsnetzbetreibern 50Hertz und TenneT gemeinsam umgesetzt. Während 50Hertz für die Abschnitte im nördlichen Teil durch Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen verantwortlich ist, übernimmt TenneT die Zuständigkeit für die südlichen Abschnitte in Bayern. Die beiden heute genehmigten Abschnitte umfassen zusammen 129 Kilometer: Abschnitt B in Thüringen und Sachsen ist rund 84 Kilometer lang, während Abschnitt D3a in Bayern ca. 45 Kilometer misst. Damit sind nun insgesamt rund 215 Kilometer der geplanten Leitung genehmigt. In allen genehmigten Abschnitten wird der SuedOstLink ausschließlich als Erdkabel verlegt.
„Der SuedOstLink zählt zu den zentralen Infrastrukturprojekten der Energiewende – deshalb freue ich mich sehr, dass wir so kurz vor Weihnachten noch den Planfeststellungsbeschluss für unseren ersten 50Hertz-Abschnitt erhalten haben. Stück für Stück kommen wir so unserem Ziel näher, künftig noch größere Mengen erneuerbarer Energien sicher und effizient ins deutsche Stromnetz zu integrieren. Mein besonderer Dank gilt der Bundesnetzagentur für die zügige und sorgfältige Bearbeitung, unserem Partner TenneT für die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit und ganz besonders meinen Kolleginnen und Kollegen im Projektteam bei 50Hertz für ihren unermüdlichen Einsatz“, sagt Sylvia Borcherding, Chief Corporate Officer (CCO) von 50Hertz und in dieser Funktion auch für Genehmigungsverfahren zuständig.
„Die heutige Genehmigung der Planfeststellungsabschnitte ist ein entscheidender Schritt für SuedOstLink und damit für die Energiewende in Deutschland. Mit 215 Kilometern genehmigter Strecke, davon bereits die Hälfte der Leitung in Bayern, können wir jetzt den Fokus vollständig auf den Bau richten. Unser Ziel bleibt klar: Ab 2027 soll SuedOstLink erneuerbare Energie verlustarm und effizient zwischen Nord und Süd transportieren und so die Versorgungssicherheit in Deutschland nachhaltig stärken. Mein Dank gilt der Bundesnetzagentur, unserem Partner 50Hertz sowie allen Kolleginnen und Kollegen, die mit ihrem Engagement täglich den Fortschritt der Energiewende vorantreiben. Gleichzeitig müssen wir gemeinsam weiterhin alles daransetzen, die Planungs- und Genehmigungsverfahren zu beschleunigen, damit der dringend benötigte Netzausbau Schritt hält mit den Anforderungen der Energiewende“, sagt Tim Meyerjürgens, Geschäftsführer von TenneT.
Mit den vorliegenden Planfeststellungsbeschlüssen können die Bauarbeiten ab sofort auf der vollen Länge der jeweiligen Abschnitte beginnen. Die Beschlüsse geben vor, wie und wo die Gleichstromleitung genau gebaut wird und regeln unter anderem auch Maßnahmen zur Minderung von Immissionen oder dem naturschutzfachlichen Ausgleich. Bereits vor Ende des Genehmigungsverfahrens hatte die Bundesnetzagentur vorgezogene Baumaßnahmen genehmigt. Auf dieser Basis hatten 50Hertz und TenneT bereits Anfang des Jahres mit einzelnen, abgrenzbaren und rückbaubaren Arbeiten begonnen, dazu zählen z.B. der Aushub von Kabelgräben, die Verlegung von Schutzrohren oder die Ausführung von Horizontalspülbohrungen.
Der SuedOstLink ist eine geplante Gleichstrom-Leitung bestehend aus zwei Vorhaben. Das Vorhaben 5 verläuft zwischen Wolmirstedt in Sachsen-Anhalt und ISAR bei Landshut in Bayern. Das Vorhaben 5a reicht vom Suchraum Klein Rogahn bei Schwerin in Mecklenburg-Vorpommern bis ebenfalls nach ISAR. Dieses Vorhaben verläuft ab Landkreis Börde bei Magdeburg im SuedOstLink, der Nordteil ist Teil des separaten Projekts SuedOstLink+.
Der SuedOstLink transportiert Strom aus Windenergie vom Norden und Osten Deutschlands in den Süden, aber auch Sonnenstrom aus Bayern in den Norden. Die Übertragungskapazität für jedes der beiden Vorhaben im SuedOstLink umfasst jeweils zwei Gigawatt. Das Vorhaben 5 wird ab 2027 und das Vorhaben 5a ab 2030 in Betrieb gehen.