
Die imkereipolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, MdL Ruth Müller, mit dem Bayerischen Verbandspräsidenten Stefan Spiegl (l.) und Torsten Ellmann, Präsident des Deutschen Imkerbundes. - Foto: Inga Klingner
Bayern – pm (30.10.2025) Eine Meldung hat die niederbayerischen Imker dieser Tage in höchste Alarmbereitschaft versetzt: Bei Schrobenhausen wurden in der zweiten Oktoberhälfte zwei Nester der Asiatischen Hornisse gefunden – der Feind Nummer 1 aller heimischen Bienenarten. „Von dort sind es gerade einmal rund 40 Kilometer bis zur Bezirksgrenze“, zeigt sich auch die bienenpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Ruth Müller, alarmiert.
Wenige Tage vorher hatte die Landtagsabgeordnete aus dem niederbayerischen Pfeffenhausen erst beim Deutschen Imkertag in Bremen ein Grußwort gehalten. Das beherrschende Thema dort: die schwindelerregend schnelle Ausbreitung der Vespa Velutina in Süddeutschland, die weder nationale noch internationale Grenzen kennt. „In Baden-Württemberg hat sich die Anzahl an gemeldeten Nestern von 2023 aus 2024 mehr als verdoppelt, auf knapp 1.500 Nester“, hat Müller am Imkertag erfahren.
Auf eine aktuelle Anfrage der imkereipolitischen Sprecherin hin, wie es um die Ausbreitung der Vespa Velutina in Bayern steht und welche Bekämpfungsmaßnahmen die Staatsregierung plant, heißt es, dass zum 21. Oktober bereits 17 Nester in Bayern entdeckt und 14 davon entfernt werden konnten. Im Verdachtsfall können Imkerinnen und Imker sowie auch jede Bürgerin und jeder Bürger Meldungen zu Sichtungen des Insekts oder dessen Nester auf der Plattform www.beewarned.de tätigen. Das Institut für Bienenkunde und Imkerei der LWG koordiniert dann die weiteren Schritte bis hin zur Nestentfernung.
Doch gerade was diesen wichtigen Schritt zur schnellen Beseitigung der Nachkommen angeht, sorgt eine neue EU-Verordnung für Verwirrung. Im Frühjahr dieses Jahres erfolgte eine Herabstufung der Vespa Velutina. Diese klassifiziert die asiatische Hornisse nun als eine invasive Art unionsweiter Bedeutung, die in jedem EU-Mitgliedstaat als etabliert eingestuft wird. Das Ziel der Ausrottung hat man damit aufgegeben, stattdessen soll es in jedem Bundesland ein Überwachungssystem auf Basis von Managementplänen geben, um die weitere Ausbreitung zu verhindern bzw. zu minimieren.
„Ich nehme unser bayerisches Landwirtschaftsministerium beim Wort, wenn es in der Antwort auf meine Anfrage heißt, dass die Staatsregierung auch weiterhin die heimische Imkerei bei der Bekämpfung der asiatischen Hornisse unterstützt und regelmäßig prüft, inwieweit bestehende Förder- und Meldeverfahren fortgeführt und angepasst werden können“, so Ruth Müller. In einer weiteren ausführlichen Anfrage, möchte sie sie nun vom Landwirtschaftsministerium wissen, wie die Bekämpfung der Vespa Velutina in Bayern verstetigt, wie Kommunikationswege verbessert und die europäische Zusammenarbeit gestärkt werden können.
Aufgrund der akuten Bedrohung hat die Koordinierungsstelle Vespa Velutina Imker-Expert:innen sowie Fachpolitiker:innen wie Ruth Müller am 17. November zu einem Runden Tisch ins Landwirtschaftsministerium eingeladen. Zehn Tage später lädt Müller selbst zum Imkerempfang nach Altdorf bei Landshut ein. „Gemeinsam mit dem Imkerverbandspräsidenten Stefan Spiegl und Dr. Stefan Berg, dem Leiter des Instituts für Bienenkunde und Imkerei, werden wir unsere niederbayerischen Imker:innen mit wichtigen Informationen, auch rund um die Vespa Velutina, versorgen. Bei diesem Thema ist es immens wichtig, auf allen Ebenen im Austausch zu bleiben, um der asiatischen Hornisse das Leben hier so schwer wie möglich zu machen“, stellt Ruth Müller klar.
Der Imkerempfang der BayernSPD-Landtagsfraktion mit MdL Ruth Müller und Markus Rinderspacher, Vizepräsident des Bayerischen Landtags, findet am 27. November um 19 Uhr im Bürgersaal in Altdorf bei Landshut statt (Dekan-Wagner-Str. 15). Eine Anmeldung ist im Bürgerbüro unter der E-Mail-Adresse Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder unter der Telefonnummer 0871 95358300 zur besseren Planung nötig.

