Eindrücke von der „Langen Nacht der Wissenschaften“
Landshut – pm (08.11.2023) Die Seminaristen postieren sich zum Gruppenbild auf den Stufen der Aula. Der Fotoapparat blitzt. Die Gäste beklatschen die Jugendlichen lebhaft. Damit erkennen Lehrer, Mitschüler und Gäste die Leistungen der angehenden Abiturienten an. Denn die Stunden zuvor hatten die jungen Forscherinnen und Forscher im Rahmen der „Langen Nacht der Wissenschaften“ am 26. Oktober vor Publikum die Zwischenergebnisse ihrer Seminararbeiten präsentiert.
Mit dabei waren über 15 Schülerinnen und Schüler der Staatlichen Realschule Landshut, die sich in dieser Nacht ein Bild davon machten, wie wissenschaftliches Arbeiten geht. Der Funke sprang über. Die „LNdW“ hat den Mittelstuflern Lust auf mehr gemacht.
Alle Schülerinnen und Schüler, die in Bayern die 13 Jahrgangsstufe einer Berufsoberschule oder einer Fachoberschule besuchen, sind verpflichtet, im Seminarfach eine Arbeit anzufertigen, die als eigenständige Note in die Abiturwertung miteinfließt – vergleichbar mit dem W-Seminar an Gymnasien. Diese Arbeit muss den wissenschaftlichen Gepflogenheiten entsprechen.
Bereits seit Juli beschäftigen sich die FOS-BOSler der Beruflichen Schulen Schönbrunn mit ihren Themen. Die rund 30 jungen Leute, die auf die Fachhochschulreife noch das allgemeine Abitur draufsetzen wollen, formulierten eine große Bandbreite an Fragestellungen, z. B.: Soll das Gesundheitswesen profitorientiert sein? Wie nutzt Medizin die Chemie? Über was lachten Menschen in der Antike? Verstärkt Montessori-Pädagogik die Lernmotivation?
Im Oktober heißt es für die Schülerinnen und Schüler: „Halbzeit“. Die Lehrkräfte und die Schüler der FOS/BOS Landshut-Schönbrunn nehmen die Zwischenpräsentation zum zweiten Mal zum Anlass, sich der nachrückenden Schülergeneration zu öffnen. Im Rahmen der „Langen Nacht der Wissenschaften“ sind sowohl die eigenen Schülerinnen und Schüler des Berufsschulzentrums wie auch die Schülerinnen und Schüler der Staatlichen Realschule Landshut dazu eingeladen, den Präsentationen beizuwohnen. Das verlief in etwa so, wie an einer richtigen Hochschule: Die Organisatoren hatten ein Online-Vorlesungsverzeichnis erstellt, in dem sich die Interessierten je nach Vorliebe eintragen konnten.
Die Gastgeber hatten großen Wert auf einen feierlichen Rahmen gelegt. Die Gäste aus der Realschule betraten das Schulgebäude über einen roten Teppich, der auf dem Pausenhof ausgerollt war. Erhellt wurde dieser „Laufsteg“ stimmungsvoll durch Fackeln. Mit einem kurzen Wortbeitrag eröffnete der Schulleiter, Herr Schnelzer, die Veranstaltung. Zwischen den Vorträgen der Seminaristinnen und Seminaristen konnten sich die Realschülerinnen und Realschüler immer wieder an einer stilvoll dekorierten Bar treffen. Dort braute die 12. Klasse der Berufsfachschule für Ernährung und Versorgung passend zum nahenden Halloween teuflisch gute Cocktails zusammen – selbstverständlich ohne Alkohol.
Eine Schülerin der 12. Klasse der Fachoberschule und ihre Mutter setzten mit dem Spiel auf Konzertflügel und Geige musikalische Ausrufezeichen. Die benachbarte Hochschule Landshut ließ es sich nicht nehmen, an Info-Ständen im Schulhaus ihre Fachrichtungen bekannt zu machen. In den Zeitschienen der Vortragsrunden verteilte sich das Publikum auf einzelne Klassenzimmer. Diese „Hörsäle“ hatten die Seminaristinnen und Seminaristen am Nachmittag passend zu ihren Themenbereichen dekoriert. Gegen 21.50 Uhr endete die letzte Präsentation. Noch einmal fanden sich alle Beteiligte und alle Gäste in der Aula ein. Dort feierten die Schulen diejenigen, auf die es ankommt: ihre Schülerinnen und Schüler.