Vorsitzender Ludwig Zellner begrüßt die Teilnehmer der Mitgliederversammlung. Vorne rechts Hochschulpräsident Prof. Dr. Fritz Pörnbacher. - Fotos: W. Götz
Landshut – gw (22.11.2023) Die Abwechslung macht den Abend kurzweilig, wenn der Förderkreis der Hochschule Landshut zur Mitgliederversammlung lädt und die Freunde der Hochschule mit Information und Wissenschaft vereint. Den Auftakt machte Stadtrat Ludwig Zellner, Vorsitzender des Förderkreises, der verkündete, dass der Verein die Bildungseinrichtung in diesem Jahr mit 28.000 Euro unterstützen wird. All dieses Geld wird durch Mitgliedsbeiträge und Spenden generiert und kommt dort zu Gute, wo es keine staatlichen Leistungen gibt.
Über 237 Mitglieder verfügt der Förderkreis aktuell und Ludwig Zellner rührt kräftig die Werbetrommel noch weiter zu wachsen. So traten kürzlich seine Stadtratskollegen Christoph Rabl und Jürgen Wachter der Gemeinschaft bei. Die 28.000 Euro stammen nicht nur von Mitgliedsbeiträgen alleine. Vielmehr sind es Gönner und Sponsoren, die mit größeren Beträgen zur Unterstützung beitragen, wie die Firma BMW die 5.000 Euro beisteuerte.
Besonders freut es Ludwig Zellner, dass an der Landshuter Hochschule der Studiengang Architektur angesiedelt wird. Ein Alleinstellungsmerkmal in Niederbayern bei dem es laut Zellner nur Gewinner gibt: Die jungen Leute, die nicht an andere Fakultäten abwandern müssen, sondern sich vor Ort ausbilden lassen können, das Image der Hochschule und die gesamte Region, die künftig bestens ausgebildete Architekten erhält. Mit sechs Millionen Euro wird der neue Studiengang durch den Freistaat Bayern für seinen Start ausgestattet.
Der Studiengang Architektur kommt nach Landshut. Ludwig Zellner dankte dafür Markus Stengler und Landshuts ehemaligen MdL Helmut Radlmeier.
Seit 2020 steigt die Zahl der Studierenden an der Hochschule Landshut, verkündete Präsident Prof. Dr. Fritz Pörnbacher. 4.770 sind insgesamt eingeschrieben, davon 1.474 in den Erstsemestern. Elektrotechnik und Wirtschaftsingenieurwesen zählt 1.224 Studierende, gefolgt von Betriebswirtschaft mit 917, soziale Arbeit mit 796, Informatik mit 748, Maschinenbau mit 515 und Interdisziplinäre Studien mit 570.
Ganz neu ging zum aktuellen Wintersemester der englischsprachige Studiengang Sustainable Industrial Operations and Business am Campus Dingolfing an den Start. Hier wird lokale Nachhaltigkeit mit globalen Unternehmensprozessen verbunden.
Ein Highlight stellt für Prof. Dr. Fritz Pörnbacher das neu eingeführte Promotionsrecht an Hochschulen dar. Die Hochschule Landshut war eine der ersten, die sich dafür sofort beworben hat und nun im Kreise mit drei weiteren Hochschulen die Möglichkeit bietet, einen Doktortitel zu erwerben.
Auch die personelle Ausstattung der Hochschule wurde angehoben und 19 weitere Professorinnen und Professoren nach Landshut berufen. Zudem wird derzeit die alte Mensa mit einem Aufwand von knapp drei Millionen Euro umgestaltet und beherbergt künftig Räume für die Ausbildung in den medizinischen Bereichen.
Doch vieles wäre an der Landshuter Hochschule ohne die starke Unterstützung durch den Förderkreis nicht möglich. So wird der gemeinnützige Verein im kommenden Jahr finanziell zu einem großen Studieninfotag am 8. Juni beitragen, der mit einem „Open-Campus-Fest“ verbunden wird. Dabei sollen Studieninteressenten Einblicke in das Leben der Hochschule, die Ausbildung aber auch die Vorzüge der Stadt Landshut als attraktiven Studienort kennen lernen.
v. l.: Prof. Dr. Fritz Prörnbacher, Prof. Dr. rer. nat. Sandra Eisenreich, Prof. Dr. phil. Johannes Lohner und Ludwig Zellner
Nach den Worten von Prof. Dr. Fritz Pörnbacher zog die alltägliche Lehre in den Förderkreis ein. Es folgen zwei unterhaltsame und zugleich hoch informative Kurzvorlesungen. Prof. Dr. phil. Johannes Lohner aus der Fakultät klinische Sozialarbeit überraschte mit seinen Ausführungen zur Behandlung eines Gewaltstraftäters darüber, wie es gelingt einen Menschen zu verstehen, der solche Taten begeht, um ihn erfolgreich zu therapieren und mit „Happy end“ in die Gesellschaft zu integrieren.
„KI – Ist es Magie?“ überschrieb Prof. Dr. rer. nat. Sandra Eisenreich aus der Fakultät Angewandte Informatik/Künstliche Intelligenz ihren Vortrag bei dem es um Unterschiede der menschlichen Denkweise und derer von Maschinen ging, die immer mehr Einzug in das tägliche Leben hält, angefangen vom Staubsaugroboter bis hin zum autonomen Fahren. Dabei holt sich die künstliche Intelligenz ihr Wissen aus Unmengen von Beispieldaten und kumuliert sie zur praktischen Anwendung.
„Wenn Sie glauben, der PC oder das Internet hat das Leben schon stark beeinflusst, dann warten Sie was noch kommt“, prognostiziert Prof. Dr. rer. nat. Sandra Eisenreich, wobei ganz nüchtern ausgedrückt hinter künstlicher Intelligenz nichts anderes als Mathematik steckt. So setzt sich die Hochschule Landshut das Ziel, Firmen mit Leuten auszustatten, die sich damit auskennen. Das Tempo das die Hochschule dabei an den Tag legt ist enorm: 2022 startete ein KI-Labor, in diesem Jahr kam ein KI-Kompetentzzentrum dazu und ab dem nächsten Jahr erfolgt dazu ein permanenter Austausch mit einer der innovativsten amerikanischen Universitäten weltweit dazu.