Deutschland hat einen großen, weltweit hoch geachteten Staatsmann verloren. Helmut Schmidt "Schnauze" war als Bundeskanzler (1974 - 1982) zwar nicht der Liebling der Nation, aber er war weit über seine Partei, die SPD hinaus hoch geachtet. Viele wünschen sich in der jetzigen Situation mit den vielen, vielen Flüchtlingen einen Macher und Entscheider wie es Schmidt war damals 1962 bei der Hamburger Flutkatastrophe.
Später, als Ex-Kanzler, wude der Kettenraucher Schmidt auch nach und nach überaus beliebt, sogar bei jungen Leuten.
Am Dienstag ist gegen 14.30 Uhr Helmut Schmidt im Alter von 96 Jahren gestorben, daheim in seinem bescheidenen Hamburger Reihenhaus, wo er gern die Großen und Mächtigen der Weltpoltik empfing.
In Landshut Stadt und im Landkreis gibt es circa 650 eingeschriebene Sozialdemokraten, immerhin sechs Kreisräte und sechs Landshuter Stadträte, dazu einige Bürgermeister im Landkreis und eine SPD-Landtagsabgeordnete (Ruth Müller). Horst Kubatschka war bis 2005 der letzte Bundestagsabgeordnete. Er hat Helmut Schmidt noch selbst in Bonn und Berlin erlebt.
Aus bayerischer Sicht ist vor allem der Bundestags-Wahlkampf 1980 gegen Kanzlerkandidat Franz Josef Strauß das überragende Ereignis. Am 1. Oktober 1982 wurde Bundeskanzler Helmut Schmidt durch einen Mißtrauensantrag von CDU/CSU und FDP im Bundestag gestürzt, nachdem er kurz zuvor die Bundesminister der FDP entlassen hatte.
Danach wurde Helmut Schmidt im Alter von 63 Jahren zum Weltreisenden. Er hielt in allen Kontinenten Vorträge, schrieb drei Dutzend Bücher, wurde Mitherausgeber der Wochenzeitung "Die Zeit", die gestern mit einer Extraausgabe erschien.
Noch ist nicht bekannt, wann die Beerdigung stattfinden wird. Sicher jedoch in seiner Heimatstadt Hamburg. Ob auch in Landshut ein Kondolenzbuch ausgelegt wird (wann und wo?) konnten wir heute noch nicht in Erfahrung bringen. Bestimmt würden auch gern viele Genossen und Schmidt-Verehren zur Beerdigung fahren. /hs