Einen arbeitsreichen Einsatz hatte Landshuts Stimmkreisabgeordneter Helmut Radlmeier im BRK-Seniorenwohnsitz Hofberg. Im Rahmen der Aktion Rollentausch, bei der Abgeordnete in andere Berufe schlüpfen, lernte Radlmeier die täglichen Abläufe im Haus kennen. Dabei kamen auch die aktuellen Entwicklungen in der Altenpflege zur Sprache.
„Nicht nur besuchen und sich informieren, sondern auch selbst mitarbeiten und eigene Erfahrungen sammeln“, beschreibt Radlmeier seine Motivation, an der Aktion Rollentausch teilzunehmen. Schon in den letzten beiden Jahren hatte er im Rahmen der Aktion im Landshuter Kinderheim St. Vinzenz sowie bei Dialysefahrten mitgeholfen. Auch in diesem Jahr beteilige er sich gerne an der Initiative der Freien Wohlfahrtspflege Bayern und des bayerischen Sozialministeriums, so Radlmeier. Heimleiter Peter Cieslik freute sich über das große Interesse Radlmeiers an einem Arbeitseinsatz im Seniorenwohnsitz Hofberg.
Bei Radlmeiers Arbeitstag standen natürlich die Bewohner des Hauses im Mittelpunkt. Gemeinsam mit Cieslik und Marille Wieczorek als Vertreter der Heimleitung nahm der Landtagsabgeordnete an einer Sitzung der frisch gewählten Bewohnervertretung teil. Die Vertretung besteht aus Bewohnern und Angehörigen, die mit der Heimleitung wichtige Angelegenheiten und Termine besprechen. Cieslik konnte den Vertreter berichten, dass in diesem Jahr die Landespflegekommission beschlossen hat, die Personalausstattung in den stationären Pflegeeinrichtungen zu verbessern. Zudem hätten die Kassen Stellen für fünf weitere Betreuungsassistenten bewilligt. Durch den neuen Schlüssel und die neuen Stellen verfüge das Haus nun über mehr Personal, wodurch sich die Betreuung noch einmal verbessert hätte.
Wie wichtig ausreichend Personal in einem Seniorenheim ist, konnte Landtagsabgeordneter Radlmeier im Anschluss beim Mittagessen selbst erleben. Hier ist das Personal voll gefordert: Es muss sichergestellt werden, dass jeder Bewohner auch sein gewünschtes Menü erhält. Gleichzeitig hat das Personal ein Auge darauf, ob auch jeder seine Medikamente nimmt. Denjenigen, die es im hohen Alter nicht mehr selbst schaffen, gibt man das Essen ein. Neben der Essensausgabe standen noch weitere Aufgaben für den Abgeordneten an. Mit Pflegedienstleiterin Sabine Eiser übernahm Radlmeier eine Erstaufnahme eines neuen Bewohners – und konnte dabei den großen bürokratischen Aufwand, der Tag für Tag anfällt, miterleben. „Vieles müssen wir doppelt und dreifach dokumentieren. Das kostet enorm viel Zeit, welche uns für die Betreuung wieder fehlt“, schilderte Eiser das Dilemma der bürokratischen Pflichten.
„Das Personal ist der Schlüssel für das Wohlbefinden der Bewohner“, zog Radlmeier sein persönliches Fazit. Die Politik müsse hier darauf achten, dass gutgeführten Häusern mit engagiertem Personal wie dem Seniorenwohnsitz Hofberg auch weiterhin ausreichend Mitarbeiter zur Verfügung stehen, so Radlmeier. Hier stehen aktuell Altenheime vor großen Veränderungen, denn mit dem sog. Pflegeberufegesetz will die Bundesregierung die Ausbildungen zur Gesundheits- und Krankenpflege, zur Kinderkrankenpflege und zur Altenpflege in einer Basisqualifizierung zusammenführen. Im Zuge einer solchen generalistischen Pflegeausbildung soll auch der Altenpflegeberuf attraktiver gemacht, um so mehr junge Menschen dafür begeistern zu können, beschreibt Radlmeier, Mitglied im Ausschuss für Gesundheit und Pflege, die Intention des Gesetzes. Bei der Zusammenlegung müsse man allerdings darauf achten, dass sie wirklich eine Verbesserung für die Personalsituation in Seniorenheimen mit sich bringe und die Altenpflege nicht ins Hintertreffen gerate, gab Heimleiter Cieslik seinem „Praktikanten“ Radlmeier mit auf den Weg. „Informationen und Erfahrungen aus erster Hand sind für die Arbeit eines Abgeordneten unerlässlich. Nur so weiß die Politik, an welchen Stellen es einerseits wirklich hakt“, fasste Radlmeier seine Arbeit im Seniorenheim zusammen.
Im Bild oben: MdL Radlmeier (3. von rechts) half bei der Essensausgabe dem Team um Heimleiter Peter Cieslik (2.von rechts).