Velden (14.03.2016) - Aus erster Hand informierte sich am Montag (11.04.) der Landtagsabgeordnete Hubert Aiwanger bei den Bürgermeistern Ludwig Greimel aus Velden und Bernhard Gerauer aus Neufraunhofen über die Themen aus der Verwaltungsgemeinschaft. „Velden bekommt derzeit mit 1,8 Millionen Euro die meisten Schlüsselzuweisungen im Landkreis“, berichtete Ludwig Greimel.
Große Gewerbebetriebe können sich hier aktuell nicht ansiedeln, da die notwendigen Flächen fehlen und im Vergleich zu anderen Gemeinden an Hauptverkehrsachsen die Verkehrsanbindung zu schlecht sei. Eine Verbesserung wird sich hier erst mit dem Lückenschluss der A94 ergeben und der Überplanung der Region im Rahmen der Fortschreibung des Strukturgutachtens des Flughafens München. Grundstücksverhandlungen zum Ausweis eines neuen Gewerbegebietes und weiterer Wohngebiete sind daher in vollem Gange. Die Gemeinde profitiert merklich von der wirtschaftlichen Entwicklung im Großraum München. Der Internetausbau sei schon weiter fortgeschritten. „Im Ortskern können wir unseren Bürgern mit dem Anbieter Vodafone bis zu 100 MBit/s anbieten“, sagte Greimel. Ein neues Baugebiet mit 80 Parzellen ist weitgehend verkauft und wird von der Telekom mit Glasfaser ins Haus versorgt. Der Ausbau im Umland mit bis zu 300 Mbit/s wird mit dem Partner M-net in diesem Jahr fertig gestellt sein.
Eine Schwierigkeit für die Verwaltungsgemeinschaft sei die Bezirksgrenze, da die Bewegungen aus den Gemeinden eher nach Erding oder München als nach Landshut gehen, viele Planungen aber an der Bezirksgrenze enden. Auch wurde die nahegelegene B388 als Entwicklungsachse abgestuft. Zudem wurde aus der stillgelegten Bahnstrecke ein Radweg, der Bahnhof ist mittlerweile ein Café. „Das ist ja eine Rückentwicklung schlechthin, dass die Verkehrsverbindungen bei der Bahn eher zurückgebaut als ausgebaut werden“, stellte Hubert Aiwanger fest. Dagegen rechnet Ludwig Greimel mit einem erhöhten Verkehrsaufkommen durch den Markt, wenn die Ost-Süd-Umfahrung Landshut an der B299 beziehungsweise der B15alt angelangt ist. Er sieht die Gefahr, dass auf dem kürzeren Weg durch Velden die A94 angefahren wird.
Velden leistet bei der Flüchtlingsunterbringung im Landkreis einen besonderen Beitrag. „Mit den Asylbewerbern in der Notunterkunft und in den vier dezentralen Unterkünften sind bis zu 300 Flüchtlinge im Markt, noch dazu sind alle im Zentrum untergebracht“, berichtete Ludwig Greimel. Insgesamt wurden bisher rund 700 Flüchtlinge in der Notunterkunft des Landkreises versorgt. Aiwanger äußerte die Hoffnung, dass die Zahl der Asylbewerber heuer nicht wieder eine Million erreicht, wie im vergangenen Jahr, sodass die großen Belastungen für die kleinen Gemeinden zurückgehen können. Die Bürgermeister und Aiwanger waren sich einig, dass viel mehr Unterstützung in den Herkunftsregionen und den Nachbarländern, in denen derzeit Millionen Flüchtlinge leben, geleistet werden muss, damit diese nahe ihrer Heimat bleiben können. Auch künftig wird Hubert Aiwanger mit Bernhard Gerauer und Ludwig Greimel in Kontakt bleiben, um sich über die Themen aus dem Landtag und der Verwaltungsgemeinschaft auszutauschen.
Bild: Bernhard Gerauer, MdL Hubert Aiwanger und Ludwig Greimel diskutierten über Themen aus der Verwaltungsgemeinschaft.