(30.05.20169 - Zum heutigen Milchgipfel appelliert die Landshuter Landtagsabgeordnete Ruth Müller an die Beteiligten, endlich ihre Ablehnung einer vorübergehenden Reduktion der Milchmenge in Europa aufzugeben: "Die wirtschaftliche Situation unserer Bäuerinnen und Bauern ist verheerend. Viele Tierhalter geben gezwungenermaßen auf, weil der Milchpreis seit geraumer Zeit nicht mehr die Entstehungskosten deckt. Wer unsere bäuerliche Landwirtschaft - besonders in den Grünlandgebieten - erhalten und schützen will, darf sich einer branchenfinanzierten Lösung zur Reduzierung der Milchmenge nicht länger verschließen.
Dies fordert die BayernSPD Landtagsfraktion bereits seit mittlerweile fast zwei Jahren“, so Müller, die im Landwirtschaftsausschuss tätig ist.
Auch in der Region Landshut haben in den letzten Jahren zahlreiche Milchviehhalter aufgegeben, zitiert Müller die Zahlen letzten Jahre: Gab es im Jahr 2008 noch 718 Milchviehbetriebe in Stadt und Landkreis Landshut, so waren es im Jahr 2014 nur noch 520 Betriebe, was einen Rückgang um 38% bedeutet. In ganz Niederbayern haben im selben Zeitraum 1.670 Milchviehbetriebe ihren Betrieb aufgegeben, nur noch 4.978 Milchviehhalter waren 2014 tätig und die Tendenz ist weiter sinkend, ist Müller alarmiert. Denn damit beschleunige sich der Strukturwandel in der Landwirtschaft. „Bayern als Milchland Nummer eins steht in der Pflicht, die Wirtschaftskraft im ländlichen Raum zu erhalten und zu stärken“. Deshalb brauche man Instrumente, um die Mengen im Fall einer Krise zu reduzieren und die bäuerlichen Strukturen zu erhalten. Die existenzbedrohende Lage der Milchviehhalter sei alarmierend, Liquiditätsbeihilfen und Steuererleichterungen seien als Mittel zur Bekämpfung der Krise nicht geeignet und dienten nur der Behandlung von Symptomen, befürchtet Ruth Müller.