In den nächsten Monaten kommt es zu keinem großen Stühlerücken in der Innenstadt. - Fotos: W. Götz
Landshut – gw (23.06.2022) Als Corona Angst und Respekt vor dem Virus verbreitete, wurde eine vorbeugende Vorsichtsmaßnahme unisone: Mehr Abstand zueinander halten. Völlig unkompliziert erlaubten darauf hin Stadtrat und Verwaltung per Ausnahmegenehmigung der Außengastronomie, ihre Stühle um einen Meter weiter Richtung Altstadtmitte zu stellen, um mehr Abstand zwischen den Gästen zu schaffen. Corona hat sich nun gemäßigt, daher sollten die Tische und Stühle wieder um diesen einen Meter zurück.
Die Fachstellen aus der Verwaltung unterstützen das. Das würde wieder mehr konsumfreie Flächen schaffen, der Aufbau des Schwaigermarktes erleichtern, Lieferverkehr weniger behindert, Ungleichbehandlungen aufheben, da nicht jeder Gastronom vier Meter zur Verfügung hat und das Aufleitern der Feuerwehr im Falle eines Brandes erleichtern.
Mit sachlichen Argumenten überzeugte Lothar Reichwein, die jetzigen Abstandsregeln in der Außengastronomie beizubehalten.
Lothar Reichwein (CSU) ergriff darauf im Verkehrssenat das Wort: „Seit zwei Jahren haben wir nun diese Praxis und meines Wissens gab es keine Beschwerden.“ Er befürchtet, dass die Coranazahlen ab Herbst wieder steigen werden, was zur Folge hätte dass dann wieder vier Meter statt drei Meter gelten, weil dies besser für die Gesundheit sei. Zudem wäre es jetzt in der Hauptsaison nicht gut für die Gastronomen enger zu bestuhlen. „Wenn wir es noch für ein Jahr bei vier Meter belassen, wäre dies auch ein gutes Zeichen für die Gastro“, so Reichwein.
„Bei Corona ging es um Abstände“, bestätigte Oberbürgermeister Alexander Putz. Doch er befürchtet: Wenn wir es bei vier Metern belassen, kommen Anträge seitens der Wirte, mehr Tische aufstellen zu wollen. Die Corona-Ausnahme soll kein Dauerzustand bleiben.“ „Der Stadtrat vertritt alle Bürger und nicht nur die Gastronomie“, warf Prof. Dr. Frank Palme ein. Die jetzige Situation verringert konsumfreie Zonen und sei schwierig für Behinderte und Senioren auf ihrem Weg durch die Altstadt.
Manche Wirte, die ihre Freisitze nun elektrisch statt mit Gas beheizen, haben schon entsprechende Elektroleitungen verlegt. Auf sie käme dann ein größerer Rückbau zu, gab merkte Holger Braune vom Straßenverkehrsamt an.
„Wenn sich im Herbst Corona wieder stärker ausbreitet, müssen die Tische und Stühle wieder um einen Meter umgestellt werden“, ließ Lothar Reichwein nicht locker und plädierte abermals, alles vorerst so zu belassen.
Seinen Argumenten schlossen sich die Mitglieder des Verkehrssenat einstimmig an. Auch OB Putz warb für diese Lösung: „Wo es platzmäßig möglich ist, behalten wir vier Meter bei und kündigte an: „Das Ordnungsamt wird dann auch die Anzahl der Tische und Stühle nachzählen“, damit das alles mit rechten Dingen von statten geht.