Die freudestrahlenden Prüflinge mit Hund Merlin und Johanniter-Ortsbeauftragten Marcel Kohler bei der Übergabe der Zertifikate. - Foto: Stephanie Korb
Landshut - pm (07.06.2023) Die Johanniter im Ortsverband Landshut können sich über vier- und zweibeinigen Zuwachs freuen. Sechs ehrenamtliche Mitglieder bestanden die Abschlussprüfung und werden nun als Hundeführerinnen der Hunde im Therapieeinsatz sehnsüchtig in Kindergärten, Schulen, Pflegeheimen, Seniorenwohnheimen, Rehakliniken, im Hospizverein, Intensivpflegeinrichtungen, Wohngruppen, Klinken und bei Privatpersonen erwartet.
Die Hunde im Therapieeinsatz in Landshut haben seit ihrer Gründung 2006 rund 1.500 Einsätze geleistet. Die Johanniter in Ostbayern haben aktuell zwei Teams, die regelmäßig Einsätze gehen und jeweils rund 150 Einsätze jährlich absolvieren.
Der positive Einfluss von Hunden auf Menschen mit den unterschiedlichsten Krankheiten ist schon lange bekannt. Wo manchmal die verschiedensten Therapieformen an ihre Grenzen stoßen, kommen die ausgebildeten Hunde in der tiergestützten Intervention zum Einsatz. Die Wirksamkeit dieser Arbeit mit Tieren findet in fachlichen Kreisen zunehmend Anerkennung und ist durch zahlreiche Studien belegt.
Der intensive einjährige Weg der Ausbildung als Hundeführer bei den Johannitern beginnt mit einem Eignungstest des Hundes durch eine geprüfte Hundeverhaltenstherapeutin. Die Auszubildenden müssen verschiedene Module in Kynologie (die wissenschaftliche Lehre von Hunden), Gerontologie (die Wissenschaft vom Alter und Altern), Pädagogik und Ergotherapie absolvieren und praktische Einsätze begleiten. Bevor die schriftliche und praktische Abschlussprüfung abgelegt wird, dürfen die Auszubildenden erste Übungseinsätze, unter Aufsicht einer Hundeverhaltenstherapeutin, mit dem eigenen Hund proben.
Und dann darf es losgehen: sei es das ängstliche Kind, das den Hund mit einem langen Löffel füttert und stolz und glücklich ist, dass es diese Herausforderung gemeistert hat oder die demente Seniorin, die sich noch erinnern kann, dass auch letzte Woche so ein schöner Hund bei ihr war oder der nette ältere Mann, der trotz großer Einschränkungen an den Händen wegen seines Schlaganfalls den Hund versucht zu kämmen.
In enger Abstimmung mit Lehrkräften, Ärztinnen und Ärzten sowie Betreuungspersonal besuchen die Ehrenamtlichen mit ihren Hunden Kinder- und Senioreneinrichtungen, Kliniken oder Rehabilitationen. Die Tiere motivieren und sind eine wertvolle Unterstützung, etwa bei Ergotherapie oder Logopädie. Kinder mit ADHS gewinnen an Konzentrationsfähigkeit. Menschen mit Depressionen oder Demenz werden aktiviert. Die Therapie mit Hunden baut Ängste und Stress ab und fördert die Sozialkompetenz.
Neben dem Landshuter Ehrenamt ist auch Regensburg mit den Hunden im Therapieeinsatz unterwegs. Wer sich selbst engagieren oder informieren möchte, kann sich an Marcel Kohler, Ortsbeauftragter der Johanniter in Landshut, unter: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder 0160 5144599 melden.