Foto (Armin Scharf): Gemeinschaftlicher Innenhof in Tübingen
Landshut - pm (12.09.2018) Flächenbelegung und Wohnraum sind ein beherrschendes Thema in der aktuellen politischen Diskussion. Die Fläche der Stadt Landshut ist begrenzt, der Bedarf an Wohnraum groß. Politik kann und muss den Rahmen für die zukünftige Entwicklung unserer Stadt geben; Verwaltung, Planer und Bauherren sorgen gemeinsam für eine qualitätvolle Umsetzung.
Der Arbeitskreis Stadtentwicklung von Bündnis 90 / Die Grünen führt am Dienstag, 18. September, um 19 Uhr, im Forum des Landshuter Netzwerks am Hauptbahnhof einev Veranstaltung mit Referenten und Projekten aus Tübingen und Kirchheim unter Teck durch.
Momentan ist in vielen Ballungsräumen die Realisierung von kostengünstigem Wohnraum eine der größten und schwierigsten Aufgaben der Stadtentwicklung. Durch den hohen Druck des engen Wohnraummarktes steigen die Miet- und Verkaufspreise unverhältnismäßig, selbst für durchschnittliche Verdiener wird es schwierig, erschwinglichen Wohnraum zu finden. Es besteht zusätzlich die Gefahr, dass durch zu großmaßstäbliche und schnelle Planungen neue Stadtviertel entstehen, die nicht den vielfältigen Anforderungen der modernen Stadtgesellschaft entsprechen.
Mit der Grundstücksvergabe nach Bebauungskonzept kann diesen Entwicklungen wirksam entgegengesteuert werden. Die Grundstücke werden zum Bodenrichtwert angeboten, die Bewerbungen werden nach inhaltlichen Kriterien bewertet. Die
zentrale Fragestellung ist dabei: Was leistet das Projekt für die Quartiers- und Stadtgesellschaft?
So kann preisgebundener Wohnraum entstehen, für junge Familien kostengünstige Eigentumswohnungen in Baugemeinschaften und besondere Wohnangebote für Silverager. Durch die Ansiedlung von Nahversorgung und Angeboten für den täglichen Bedarf an bestimmten Orten kann ein Stadtteil aufgewertet werden.
Mit verschiedenen Beispielen aus Tübingen und Kirchheim unter Teck sollen Möglichkeiten aufgezeigt werden, wie durch Grundstücksvergaben kostengünstig Wohnraum und nutzergerechte Quartiere entwickelt werden können: Der Architekt Matthias Gütschow stellt die städtebaulichen Qualitäten des mehrfach prämierten „Französischen Viertels“ in Tübingen vor. Gernot Pohl – leitender Stadtplaner der Stadt Kirchheim unter Teck – referiert über die die Entwicklung des „Steingauquartiers“, über die Modifikation der Tübinger Ideen und des Realisierungsprozesses an die lokalen Rahmenbedingungen der halb so großen Stadt mit einer anderen Bevölkerungsstruktur. Abschließend berichtet Eckhard Rahlenbeck aus der Perspektive des Mitinitiators und Bewohners über das Baugemeinschaftsprojekt „Alte Weberei Carré“.