Im Bild Raben-Neuzugang Srna Markovic aus Österreich.
Über Srna Markovic gibt es einiges zu erzählen. Sie ist Österreicherin, was bei ihrem Namen nicht unmittelbar zu vermuten wäre; der ist auf ihre serbischen Wurzeln zurückzuführen. Srna kommt aus Wien, wo ihre Eltern und der große Bruder auch heute leben; der Rest der Familie ist in Belgrad zu Hause.
Die neue Außenangreiferin der Roten Raben ist im Juni erst 19 Jahre jung geworden – und hat doch schon vor 7 Jahren in der österreichischen 1. Liga und vor 4 Jahren im Nationalteam debütiert. Im Sommer letzten Jahres entschloss sie sich, ihr Glück jenseits der rot-weiß-roten Grenzen zu suchen, und ging nach Aachen, wo sie mit den Ladies in Black in der Punkterunde auf Platz 6 kam und obendrein das DVV-Pokal-Finale erreichte, wo die Trophäe für den Außenseiter zum Greifen nah war, ehe sich nach einer Aachener 2:0-Satzführung Gegner Stuttgart in den Tiebreak rettete und dort hauchdünn mit 15:13 triumphierte.
Srna Markovic bekam bei den Ladies in Black viel Spielzeit – unter dem Strich sogar mehr, als sie selbst erwartet hatte. „Ich muss noch viel lernen“, sagt sie – und begründet auch damit den Wechsel zu den Roten Raben. „Hier ist mit Jonas Kronseder ein Trainer, der gut für junge Spielerinnen ist. Und auch das Training mit den anderen, erfahreneren Spielerinnen wird mich weiter voranbringen.“ Zudem freut sich Srna auf ein Team, das eine echte Einheit bildet, auf ein intaktes soziales Gefüge, „wo wir uns gegenseitig pushen und besser machen“. Und dass Vilsbiburg ein gutes Stück näher an Wien liegt, ist für die Ex-Aachenerin natürlich nicht ohne Charme. Abgesehen davon sagt Srna Markovic: „Ich mag die Bayern und auch die bayerische Sprache.“
Auf dem Spielfeld ist die 19-Jährige mit Leib und Seele bei der Sache, greift dynamisch an und lässt ihre Sprungaufschläge regelmäßig mit einer Vehemenz vom Stapel, dass der Gegner ins Schwitzen und das eigene Publikum in Begeisterung gerät. Aber Volleyball ist nicht alles im Leben der Srna Markovic, und wenn man sie drauf anspricht, dann sprudelt es förmlich aus ihr heraus: „Ich kann nicht nur eine Sache machen. Mich interessiert viel zu viel.“
Vor allem: Musik. Srna hat Geige am Konservatorium gespielt – bis sie sich mit 16 Jahren bei der Wahl zwischen ihren beiden Leidenschaften gegen die Violine und für den Volleyball entschied. Srna liebt auch das Theater, sie besucht Opern, Operetten, „alles Klassische“.
Und Srna Markovic genießt: Ruhe. Dazu gehört auch ein spezielles Ritual in der unmittelbaren Spielvorbereitung. Wenn sich die Halle füllt, wenn sich viele Sportler mit extralauten Beats zusätzlich pushen – dann geht die Neu-Vilsbiburgerin den etwas anderen Weg. Sie hört Klassik auf dem iPod, denn: „Im Spiel selbst ist genug Hektik, das brauche ich nicht sonst auch noch. Ich höre klassische Musik, und wenn’s dann losgeht, bin ich ganz bei mir und kann meine beste Leistung bringen.“