Landshut (10.12.2016) Die ganze Woche über brodelte es. Ein Gerücht jagte das andere. Wie schlimm steht es wirklich um den Dauerpatienten EV Landshut, um den Profisport in Landshut? Noch vor drei Wochen beschwichtigte flugs der neue Geschäftsführer Stefan Endraß als ein Eishockey-Magazin von unmitlelbaren Verbindlichkeiten von 150.000 Euro berichtete.
Vor zwei Wochen hat der Verwaltungssenat der Stadt - Leitung Bürgermeister Dr. Thomas Keyßner - dem EVL die Pacht-Schulden für das Stadion (90.000 Euro) in nichtöffentlicher Sitzung bis 2019 gestundet. Ob auch bei den Stadtwerken für Strom und Heizung Verbindlichkeiten aufgelaufen sind, ist womöglich Thema in der nächsten Sitzung des Werksenats.
Jetzt brennt es jedoch anscheinend lichterloh. Geschäftsführer Stefan Endraß ist gelernter Banker und weiß, dass eine Insolvenzverschleppung auch für ihn persöhnlich direkte Konsequenzen (denn der Geschäftsführer haftet mit) haben würde.
Bis Mittwoch (14.12.) müssen sich die 42 Gläubiger schriftlich erklären, ansonsten bleibt Endraß nichts anderes übrig als Insolvenz anzumelden. Das wäre womöglich sogar die finale und sauberste Lösung, so ist auch aus dem Rathaus zu hören. Vom Ruhm (zweimal Deutscher Meister, mehrmals Vizemeister) vergangener Zeiten kann man sich nichts kaufen. Ein neuer Sofort-Sponsor wie Rainer Beck ist nicht in Sicht. Ostbayerische Eishockey-Hochburg ist seit Jahren Straubing (45.000 Einwohner - 1. Bundesliga), dann folgt Regensburg (aktuell Tabellenführer der Oberliga) und neuerdings steht sogar Deggendorf in der Tabelle (Rang 5 - 36 Punkte) besser da als Landshut (Rang 7 - 18 Punkte) .
Sportliche Hauptstadt der Region Landshut ist ist seit Jahren Vilsbiburg mit dem Bundesligaverein Rote Raben und dem Zweitligisten Basketball. Sogar beim Fußball spielt der TSV Vilsbiburg in der gleichen Landeliga wie die SpVgg Landshut. Freilich ist die SpVgg aktuell Spitzenreiter, Vilsbiburg Schlusslicht. Doch eine Stadt wie Landshut mit über 70.000 Einwohnern müsste mindestens in der Bayernliga, wenn nicht sogar in der Regionalliga - wie z.B. Buchbach - spielen.
Man darf gespannt sein, wie am Sonntag, 18 Uhr, beim Heimspiel des EVL (Rang 7 - 28 Punkte) gegen den Tabellennachbarn Höchstadter EC (Rang 8 - 23 Punkte) die treuen EVL-Fans auf die neuen Horrormeldungen über die drohende EVL-Insolvenz reagieren.