Beim zweiten Ravensburger Tor hatte Robbie Czarnik freie Bahn. - Fotos: W. Götz
Landshut - hs/gw (17.03.2023) Wenn in den Playoffs der Tabellensiebte den Tabellenzweiten zu Gast hat, sagt das noch gar nichts. Hier werden die Karten neu gemischt. Der EVL hat als David gezeigt, dass er kämpfen kann. Nach 0:3 im Rückstand haben die Landshuter Kampf- und Willenskraft gegen die Ravensburger Towerstars vor 4.287 Zuschauern gezeigt, sich im zweiten und letzten Drittel sogar besser verkauft. Doch die Ravensburger überzeugten mit Know-how und erzielten einen Sieg, der für die Gastgeber verdient gewesen wäre.
Das erste Playoffspiel ging am Mittwoch 4:1 an Ravensburg. Heute hatte der EVL die Chance wieder einen Putt herzustellen. Im ersten Drittel überzeugten die Oberschwaben, sie haben gezeigt, dass sie die Stärkeren, die Besseren sind. 2:0 stand es am Ende des ersten Drittels und in der achten Minute des zweiten Drittels setzten die Türme (Towerstars) noch das 3:0 obendrauf. Wer nun glaubte, der EV Landshut würde sich geschlagen geben, der irrte. Ab dann hat Heiko Voglers Team aufgedreht und gezeigt, wer in der heimischen Hatte das Sagen hat. Wer den EVL kennt, weiß, dass er verloren geglaubte Spiele gewinnen kann.
Was die Anzahl der Torschüsse anbelangt, hatte der EVL mit 34:26 die Oberhand.
In der 17. Minute erhöhten die Ravensburg Towerstars auf 2:0 in einem von Anfang an recht ruppigen Spiel. Vor dem 2:0 kassierten Alexander Dersch (Faustkampf) und Tyson McLellan (Ellenbogen-Check) je eine 2-Minutenstrafe. Bei den Ravensburgern hagelte es sogar noch einige Strafen mehr. Bei den Torschüssen hatten die Gäste in den ersten 20 Minuten mit 10:8 nur ein leichtes optisches Übergewicht. Die Zuschauer in der fast ausverkauften Arena feuerten ihre leidenschaftlich kämpfenden EVL-Cracks pausenlos lautstark an.
Zweites Drittel: Die taktisch klugen und kampfstarken Gäste aus Ravensburg, eine Stadt mit 51.000 Einwohnern, erhöhten in der 28. Minute die Führung auf 3:0. Alexander Dersch kassierte in der 26. Minute eine weitere 2-Minutenstrafe (Check gegen das Knie) und auch Tyson McLellan musste für zwei Minuten auf die Strafbank (Ellenbogen-Check). Dann der Knaller: In den letzten beiden Minuten schlug der EVL umjubelt zweimal zu. Erst verkürzte Samir Kharboutli (Assist Tyson McLellan, Marco Pfleger) auf 3:1 und in der 40. Minute gelingt Jack Olin Doremus der Anschlusstreffer zum 3:2 (Assist Tyson McLellan, Marco Pfleger). Das verspricht ein dramatisches letztes Drittel. Der EVL ist wieder im Rennen ... Bei den Torschüssen hatte Landshut im zweiten Drittel sogar ein leichtes Übergewicht (11:10).
Luigi Calce und Alexander Dersch lieferten sich eine Kampfeinlage. Beide mussten dafür fünf Minuten büßen.
Letztes Drittel: Zehn Minuten sind vorbei, immer noch 3:2 für Ravensburg. Es gibt in diesem Drittel nur jeweils eine 2-Miutenstrafe für den EVL (Jakob Mayenschein (übertriebene Hälte) und für Oliver Granz (Ravensburg, ebenfalls übertriebene Härte). In der 58. Minute können die Towestars auf 4:2 erhöhen. Und dabei bleibt es bis zum Abpfiff. Die Towerstars können drei Punkte mit nach Ravensburg nehmen. Sie haben in zwei Viertelfinal-Spielen 8 Tore erzielt und nur drei Tore kassiert. Der EVL erzielte im letzten Drittel dauernd frenetisch angefeuert bei den Torschüssen zwar ein 15:6 Übergewicht. Doch alles vergebens. Das Bollwerk der Ravensburger Towerstars hielt Stand.
Unterm Strich war es ein starkes Spiel, das der EVL im zweiten und dritten Drittel gezeigt hat, es war ein Spiel, das Laune auf Eissport macht und es war ein Spiel, aus dem der Favorit als Gewinner hervorging und der EV Landshut in seiner Rolle als David gezeigt hat, was er drauf hat.
Jonas Langmann war im Tor der Towerstars stets auf den Puck fixiert.
Am Sonntag (19.03.) folgt in Ravensburg Viertelfinal-Spiel Nr. 3. - Landshut ist durchaus auch ein Auswärtssieg zuzutrauen: Eine Frage der Taktik und der Kondition. Für beides ist jeweils der Trainer federführend zuständig. Freilich ist nicht selten auch das pure Glück ausschlaggebend. Doch Glück hat auf Dauer nur der Tüchtige, heißt es.
Alle Ergebnisse der Viertelfinal-Spiele:
Lausitzer Füchse - Kassel Huskies 1:2
EV Landshut - Ravensburg Towerstars 2:4
Dresdner Eislöwen - Krefeld Pinguine 3:6
Bad Nauheim - ESV Kaufbeuren 5:3
DEL2-Abstiegs-Spiele:
Bayreuth Tigers - Eispiraten Crimmitschau 0:4
Selber Wölfe - Heilbronner Falken 8:5
Galerie:
5:1 - EV Landshut gibt im ersten Pre-Playoff Rengschbuag richtig Stoff
5:3 - Drei Punkte bringt Bayreuth, was den EVL-Fan freut
3:4 - Landshuts Schützen verzweifeln an Bad Nauheims Kasten-Schützern
6:5 - EVL und Krefeld wie Katz und Maus - In Overtime haut Jack den Sieg noch rein
6:3 - EV Landshut bläst den Marsch – Rengschbuag bekommt sechs auf den Arsch
4:1 - „Selber“ siegen gegen Selb - EVL schlägt die Wölfe
1:0 - Gegen Crimmitschau genügt ein Tor, Landshut rückt drei Punkte vor
3:7 - Kassel hat den Sieg geschafft - EVL war heldenhaft
3:2 - Ravensburg hat dominiert, Landshut aber triumphiert
2:1 - EV Landshut zwingt Dresden in den Zwinger
5:4 - Kaufbeuren kriegt eins in die Hose - Die Halle voll Getöse
5:3 - EV Landshut beißt den Füchsen aus der Lausitz ihren Schweif ab
4:3 - Happy End im Weihnachtskrimi – EVL weißt Falken in die Schranken
2:0 - 4. Advent, der EVL der rennt - Freiburg war umzurrt
6:1 - Drei Punkte Balsam - EVL Plansieg gegen Bayreuth
3:7 - EVL degradiert sich zum Punktelieferanten - Heute für Bad Nauheim
6:3 - Krefelder Pinguin bringt EVL den nächsten Heimruin
3:5 - Ravensburger Türme setzen EVL Schachmatt
3:4 - Spiel – Spannung – Overtime – Penalty – Punkt für Landshut zwei für Selb
2:3 - EVL gegen Kassel - Toll gespielt - keinen Sieg erzielt
3:2 - EVL bändigt Eislöwen - Sieben Sekunden Overtime für zwei Punkte
6:4 - Die Halle tobt, Landshut schlägt Kaufbeuren tot - EVL Tabellenerster
6:3 - Rengschbuag das Baby im Derby - EVL bummst sich auf Rang 2
1:0 - EVL nach Heimspiel-Zittersieg gegen Lausitz auf Rang 2