Am Ende einer schwierigen, unruhigen Woche haben die Roten Raben ein dickes sportliches Ausrufezeichen gesetzt. Drei Tage nach der Trennung von Trainer Jorge Munari gewannen die Vilsbiburgerinnen das Heimspiel gegen den Deutschen Meister Schweriner SC vor der Saisonrekordkulisse von 1.839 Zuschauern in sehr überzeugender Manier mit 3:1 (22:25, 25:15, 25:21, 25:19) und festigten so Tabellenplatz 3 in der Bundesliga.
Die Roten Raben, gecoacht von den bisherigen Co-Trainern Vera Bondar und Jonas Kronseder, fanden von Beginn an die richtige Einstellung zum Spiel und führten rasch mit 11:6. Doch Schwerin konterte und holte sich den ersten Satz noch mit 25:22. Auch im zweiten Abschnitt erwischten die Gastgeber den besseren Start, ließen sich diesmal aber nicht mehr vom Kurs abbringen – über 10:4 und 16:9 marschierten sie zu einem überdeutlichen 25:15 und damit zum 1:1 nach Sätzen.
Durchgang Nummer drei bot spektakulären Volleyball mit langen Ballwechseln und mehrfach wechselnder Führung. Die Fans reagierten zunehmend begeistert, als sich die Roten Raben ab dem 16:15 unwiderstehlich dem Satzgewinn näherten. Zwei späte Auszeiten von Schwerins Trainer Felix Koslowski bei 21:19 und 23:20 nutzten nichts mehr; die Halle hatte sich schon komplett erhoben, klatschte, trampelte und setzte sich erst wieder hin, als der Satz mit 25:21 eingetütet war.
In dieser Tonart ging's weiter, als Vilsbiburg im vierten Satz schnell 7:2 davonzog. Die Gäste glichen noch einmal aus zum 7:7, hatten aber in der Folge der leidenschaftlichen und auch spielerisch ansehnlichen Vorstellung der Roten Raben nicht mehr viel entgegenzusetzen. Diese eroberten, unterstützt von einem nun geradezu euphorischen Publikum, Punkt um Punkt und nutzten schließlich in Person von Jennifer Geerties den zweiten Matchball zum stürmisch gefeierten 25:19, womit der 3:1-Erfolg perfekt war.
Cristina Alves, Kapitän der Vilsbiburgerinnen, war hinterher rundum glücklich. Das Team habe „sehr konzentriert, sehr motiviert, sehr aggressiv" gespielt", freute sich die Brasilianerin. Gästetrainer Felix Koslowski analysierte, seine Mannschaft habe das Niveau des ersten Satzes nicht halten können und sei durch die Aufschläge des Gegners enorm unter Druck gekommen. Die Roten Raben hätten nach ihrer turbulenten Woche „eine richtig gute Reaktion" gezeigt, sehr effektiv gespielt und verdient gewonnen.