In Landshut ist vor allem auch der private Bauboom ausgebrochen. Wo man hinschaut Baukräne und Bauzäune. Mit die größte Baustelle befindet sich zwischen dem ehemali- gen Koller-Parklatz und der Neustadt (Foto). Die Abbrucharbeiten sind abgeschlossen. Auf dem Gelände entsteht das sogenannte "City-Palais".
In drei verschiedenen, je mehrstöckigen Komplexen sind 29 Wohnungen, 16 im Haus eins, sechs im Haus zwei und sieben im Haus drei, geplant: Von der Zweizimmerwoh- nung mit 47 Quadratmetern bis zur exclusven Penthauswohnung mit 187 Quadratmetern. "Wohnen direkt im Zentrum der Altstadt" verspricht ein riesiger Werbebanner.
Auf der anderen Seite der Neustadt wird das ähnlich große Küffner-Projekt für Wohnen, Büros und Geschäfte gleich neben dem Ursulinenkloster hochgezogen. Dieses markante Vorhaben erstreckt sich bis zum Regierungsplatz.
Zwischen Herrngasse und Heiliggeistkirche wurde vor kurzem ebenfalls mit den Erdar- beiten für ein supermodernes Wohn-, Büro- und Geschäftszentrum begonnen.
Mitten in "Landshut Schwabing" mit 30 Gaststätten, Bars und Ca- fes im nächsten Umkreis, wird demnächst der ehemalige "Weißbräu", eine Eller-Immo- bilie, derzeit nur noch "Altstadt-Casino" und "Wicky's Musik-Pilspub", von Grund auf saniert.
Am Dreifaltigkeitsplatz stehen ebenfalls Baukräne. Über der Postbank und der Postfiliale werden im ehemaligen Her- zogskasten von der Familie Emslander neue Wohnungen - teilweise mit Maisonettcharakter - ausgebaut. Der Stadtrat hat zuletzt auch die strittige Dachgauben-Frage positiv entschieden. Gleich daneben darf Baulöwe Hans Eller den ehemaligen "Weißbräu", vielen auch noch als "Wienerwald" be- kannt, von Grund auf sanieren und sogar die Fassade zur Altstadt hin komplett neu hoch- ziehen.
Stadtauswärts, gleich neben dem Münchner Tor, ist am Hang vor dem Ottanianum (Ju- gendherberge) der supermoderne Bau eines mehrstufigen Wohn- und Bürohauses durch den Architekten Bernd Hanseder (ein 3-Mio. Euro-Ding) so gut wie beschlossene Sache.
Auf der anderen Seite der Isar, am Wasserwerk, fällt besonders die Totalsanierung der Ussar-Villa auf. Dort entstehen exclusive Wohnungen und einige Geschäfte. Diese Immobilie wurde von der Stadt für angeblich knapp eine Million Euro an einen privaten Investor verkauft.
Die Statistik lügt nicht: Die Stadt hat allein im letzten Jahr um 992 Einwohner zuge- nommen. Auch heuer - Januar bis Mai - gibt es bereits wieder 350 Neubürger. Der anhaltende Zuzug ist wohl mit der wichtigste Grund für den Bauboom. Andererseits werden preiswerte Wohnungen immer knapper. Billige Studentenbuden sind z. B. in der Innenstadt fast gar nicht zu bekommen. Unsere Leser-Umfrage macht deutlich, dass sich viele Landshuter in den ehemaligen Gefängnis-Gebäuden citynahe Studentenwohnun- gen wünschen. Eine Idee, die die jüngste Stadträtin Kirstin Sauter (Freie Wähler) in die Diskussion gebracht hat./hs