MdB Florian Oßner (8. v. l.), 1. Bürgermeisterin Andrea Weiß (5. v. l.) sowie Bezirksrätin Martina Hammerl (7 .v. l.) informierte sich bei Johannes Rauchenecker (6. v. r.) über die aktuellen Großprojekte der Hohenthanner Schlossbrauerei. - Foto: Josef Amann
Hohenthann - pm (17.09.2024) Kleinere Brauereien haben es am Markt schwer. Johannes Rauchenecker, Inhaber und Geschäftsführer der Hohenthanner Schlossbrauerei, ist mit der Entwicklung seiner Brauerei dagegen sehr zufrieden. Aktuell laufen einige Großprojekte am Betriebsgelände, über die sich die CSU-Kreisvorstandschaft vor Ort informierte. Dabei kamen auch Hürden, die von der Ampel-Bundesregierung aufgestellt werden, kritisch zur Sprache.
Aus einer Gaststätte mit Landwirtschaft heraus entwickelte sich die Hohenthanner Schlossbrauerei mit heute 50 Mitarbeitern. In den letzten Jahren konnte die Brauerei ihre Produktion deutlich erweitern. „Wir wachsen gegen den Trend“, schilderte Rauchenecker dem Kreisvorstand beim Rundgang. Dafür investiert der Betrieb in den Standort in Hohenthann. Derzeit läuft die Fertigstellung der neuen Logistikhalle.
Durch sie soll das Platzproblem am Gelände gelöst werden. Außerdem werden die Betriebsabläufe einfacher. „Mit unseren Staplern mussten wir aus einer gefährlichen Einfahrt raus immer über die Hauptstraße. Jetzt können die Lkws direkt ent- und beladen werden“, so Rauchenecker. Auf eine zweite Ebene in der Halle kommen Gläser und Kartonagen. „Dadurch haben wir in Zukunft mehr vorrätig und sind so unabhängiger von Lieferschwierigkeiten der Hersteller“, so Rauchenecker. Zudem wurde eine Umpackstraße für Kartons, die in den Export gehen, aufgebaut. Auch für die Kunden, die über den hauseigenen Online-Shop einkaufen, wird dort die Ware verpackt.
Modernisierung des Betriebsgeländes, das zweite, große Projekt derzeit: Der Anschluss an ein Fernwärmenetz. Eine Biogasanlage eines Landwirts und zusätzlich eine Hackgutanlage sollen in naher Zukunft die Anlagen der Brauerei versorgen. Das 90 Grad warme Wasser soll für die Flaschenreinigung genutzt werden. Ein Drittel der bisher fossilen Energie soll dadurch durch erneuerbare Quellen ersetzt werden, beschrieb Rauchenecker das Ziel der Maßnahme. Auch an anderer Stelle schont die Brauerei Ressourcen: Im Oktober geht eine neue Kälteanlage in Betrieb. „Die alte Anlage wird mit Grundwasser gekühlt. Davon wollten wir wegkommen, um den Grundwasserkörper zu schonen“, führte Rauchenecker aus.
Appell an Ampel-Bundesregierung: Der Brauerei-Chef brachte auch Hindernisse zur Sprache, die der Brauerei wie allen mittelständischen Betrieben das Leben erschweren: „Wir beschäftigen Rentner, die sich etwas zur Rente dazuverdienen wollen. Allerdings muss ab einer bestimmten Grenze der Verdienst wieder versteuert werden. Darüber hinaus sind die Aufzeichnungs- und Dokumentationspflichten sehr starr. Das schreckt ab.“ Hier müsste die Bundespolitik handeln, forderte Rauchenecker.
Die Kreisvorstandschaft war der gleichen Meinung: „Die Hinzuverdienstgrenze für Rentner muss unbedingt erhöht werden. Unsere CSU-Vorschläge wurden bisher von der Ampel-Mehrheit abgelehnt“, moniert Haushaltspolitiker Oßner. Weniger Bürokratie und mehr Flexibilität sei auch bei den Aufzeichnungspflichten gefragt. „Kurzum: Arbeit muss sich wieder lohnen“, fasste der Volkswirt zusammen. Der gesamten Mannschaft der Hohenthanner Schlossbrauerei zollte Oßner seinen Respekt für „diese unternehmerische 160-jährige Erfolgsgeschichte“. „Die Brauerei ist ein schönes Beispiel für die Wirtschaftsstärke unseres Heimatlandkreises“, so Oßner.