Altdorf. Hinter der ehemaligen Ziegelei ragt ein gut 20 Meter hoher Bohrturm aus einem streng abgeriegelten Ge- lände. Klein Texas also. Es geht um das Jahrhundert-Projekt Geothermie. Am Sonntagnachmitag (8.7.) kamen wir mit Technikern vor dem Bohrturm ins Gespräch. Bald sei es soweit. Schon in ein zwei Tagen könne man, weil dann knapp 800 Meter Bohrtiefe erreicht ist, mit den Pumpversuchen beginnen, denn die "Endteufe" stehe kurz bevor. Ein großes Auffangbecken steht schon bereit. Dorthin wird das hochgepumpte Wasser in extra verlegten Rohrleitun- gen gepumpt und zunächst gespei- chert. Nach und nach wird dann das Wasser dosiert in die Kanalisation abgegeben.
Das hochgepumpte heiße Wasser wird natürlich nach allen Regeln der Kunst getestet, ausgewertet: Temperatur, Ergiebigkeit pro Sekunde und vieles mehr. Altdorf kommt damit auf dem Weg zur Fernwärmeversorgung einen guten Schritt weiter. Landshut ist auf die Ergebnisse ebenfalls sehr gespannt, weil auch im Stadtgebiet die Geothermie nach eigenen Probebohrungen zum aktuellen Thema geworden ist.
Bis zum Beginn der Altdorfer Wiesn (1. bis 5. August) soll das riesige Auffangbecken wieder abgebaut sein. Die Wiesn wird dann bereits der am 29. Juli neu gewählte Bürgermeister (Helmut Maier, CSU oder Georg Wild, SPD) offiziell eröffnen. Die Geothermie ist ja auch das wichtigste Wahlkampfthema. Wer ist für dieses Millionen-Projekt besser geeinget, der Straßenbau-Ingenieur Maier oder der Schuldirektor Wild? - HS