Dienst ist Dienst und Schnaps ist Schnaps: Wenn Alfred Holzner (links im Bild), der heutige Bürgermeister von Rottenburg, in seiner Zeit als Bundeswehrsoldat an einem Standort irgendwo im Norden der Republik für einen gemütlichen Abend mit Kameraden auch ein paar Flaschen Hochprozentigeres einkaufte, konnte er stolz auf das Flaschen-Etikett verweisen. „Da schaut's her, wo diese feinen Sachen gebrannt worden sind, da komme ich her", sagte er dann mit Stolz und Verweis auf die Eintragung am Etikett – „ROLA Weinbrennerei und Likörfabrik".
Stolz ist nicht nur er, sondern auch Landrat Josef Eppeneder auf das Unternehmen, das einer der größten Steuerzahler der Stadt – und Aushängeschild auch des Landkreises Landshut ist. Denn es sind solche erfolgreichen mittelständischen Firmen, die den Landkreis Landshut in punkto Wirtschaftskraft bei bundesweiten Vergleichsstudien regelmäßig einen der Plätze unter den Besten erreichen lassen.
Wodka, Eier- und Kräuter-Liköre, Cognac und „Silberling Alter Weizenkorn", Rum und London Dry Gin, Jagdbitter und Boonekamp – eine breite Auswahl an Spirituosen-Sorten in mehr als 200 Ausstattungsvarianten werden von den rund 80 Mitarbeitern des Familienunternehmens ROLA hergestellt und in den Warenkreislauf gebracht: deutschlandweit, aber auch international. Dass Bürgermeister Holzner fern der Heimat Kameraden mit besten Bränden aus seiner Heimat eine Freude bereiten konnte, hängt damit zusammen, dass die ROLA seit Jahrzehnten in der Branche und bei den Kunden einen hervorragenden Ruf genießt.
Spirituosen-Fabrik im „Bierland Bayern"
In harten wirtschaftlichen Fakten drückt sich das in langjährigen Verbindungen zu internationalen Unternehmen der Branche aus – und vor allem der Tatsache, dass ROLA aufgrund der hohen Qualität seiner Produkte die bedeutendsten Unternehmen des Handels beliefert. Rund 50 Millionen Flaschen werden pro Jahr bei ROLA mit Hochprozentigem abgefüllt, wie Gerhard Czerwionka und Geschäftsführer Georg Geltinger ihren Gästen aus dem Landratsamt und dem Rottenburger Rathaus erläuterten, während diese staunend an den großen Abfüll-Anlagen vorbeidefilierten.
Es war ein Zufall und ein Glücksfall für die ganze Region, dass der Großvater des heutigen Firmeninhabers Gerhard Czerwionka nach den Wirren des Zweiten Weltkriegs in Niederhatzkofen bei Rottenburg einen Platz fand, an dem er zusammen mit seiner Frau diese Firma und eine neue Produktionsstätte aufbauen konnte.
Es gehörte in dieser Zeit viel Überlebenswille und Mut dazu, in Bayern – dem Land des Bieres – eine Spirituosenfabrik zu gründen. Schon am Tage der Währungsreform 1948 konnte das neu gegründete Unternehmen 140 Leute beschäftigen, wovon viele Flüchtlinge waren, die in den damals wirren Zeiten so wieder ihr Auskommen fanden. Der Name ROLA ist übrigens eine Hommage an den Standort, eine Kürzel für Rottenburg an der Laaber.
Pflaumen aus Kalifornien: Die besten der Welt
Fast alle Arten von Spirituosen aus dem Hause ROLA werden nach hauseigenen Rezepturen hergestellt – über die besonders die beiden Spirituosenmeister Karl Brunner und Alfons Gallinger wachen. Traditionelles handwerkliches Können auf höchstem Standard, gediegenes Wissen und Erfahrung und die sorgfältige Auswahl von Kräutern, Wurzeln, Gewürzen und anderer Grundstoffe wie verschiedenen Früchten sind die Grundlage für die Fabrikation köstlicher Spirituosen.
Ausländische Produkte wie zum Beispiel Scotch Whisky, Grappa, Cognac oder italienische Produkte werden von langjährigen Partnerunternehmen bezogen und abgefüllt. Das Wasser, Grundstoff der am Ende hochprozentigen und köstlich schmeckenden Mischung aus Wasser, Alkohol und Aromastoffen, schöpfen die Mitarbeiter der Firma ROLA aus zwei eigenen Brunnen, wie technischer Leiter Waldemar Steinbring darlegte. Die Zutaten kommen aus der ganzen Welt: Trockenpflaumen zum Beispiel aus Kalifornien, weil sie einfach die besten sind, wie Steinbring betonte.
Weitsicht und Verantwortungsbewusstsein
In Holzfässern reifen im Keller die Komponenten für Weinbrände heran – das Können, die Sorgfalt und die Erfahrung der Fachleute von ROLA verleihen den Produkten aus der Likörfabrik die Qualität und eine besondere geschmackliche Note. Die Rezepturen und Blends (Mischungen) werden immer wieder überarbeitet und verbessert mit dem obersten Ziel: nämlich der Entscheidung des Kunden für diesen Eierlikör oder vielleicht jenen Whisky aus dem Tal der Laaber. Der Erfolg von ROLA seit Jahrzehnten macht offensichtlich, dass hier Kompetenz und Qualität die Grundlage für die Arbeit der Mitarbeiter bildet.
Damit die meist hochprozentige Ware abgefüllt, verpackt und zu den Kunden gelangt, ist viel Technik und Logistik zu bewältigen – und es sind immer wieder große Neuinvestitionen notwendig, wie Geschäftsführer Geltinger darlegte. Unternehmerische Weitsicht und das Verantwortungsbewusstsein von Firmeninhaber zahlt sich freilich aus – das machten der Inhaber Rudolf Czerwionka und sein Sohn Gerhard Czerwionka im Gespräch mit Landrat Eppeneder deutlich.
Eines wurde dabei deutlich, wie auch Landrat Eppeneder besonders herausstellte: Es waren und sind Unternehmerpersönlichkeiten, die den Erfolg inhabergeführter Firmen garantieren. Er sei froh und stolz, dass so viele solcher Menschen an Isar, Vils und Laaber zuhause sind.
Im Bild oben von links: Rottenburgs Bürgermeister Alfred Holzner, Landrat Josef Eppeneder, Firmenchef Gerhard Czerwionka, Wirtschaftsreferent Ludwig Götz, Geschäftsführer Georg Geltinger, geschäftsleitender Beamter Albrecht Alram und technischer Leiter Waldemar Steinbring.