Wer sich tagtäglich, im Schatten von immer mehr Lastkraftwagen, zu Berufs- und anderen Stoßzeiten durch die Durchfahrtsstraßen von Landshut quält, der weiß es zur Genüge: Es gibt, bereits für den gegenwärtigen Straßenverkehr, zu wenig Isarbrücken im Großraum Landshut. Jetzt wird es, wohl bis Oktober 2013, noch einmal enger:
Nach der halbseitig und für den Schwerlastverkehr ohnehin gesperrten Isarbrücke von Niederaichbach, die neu gebaut wird, hat der Nachbar-Landkreis Dingolfing-Landau nunmehr auch die Isarbrücke in Niederviehbach für den Schwerlastverkehr gesperrt und festgelegt, dass nur noch Fahrzeuge mit maximal 16 Tonnen über sie rollen dürfen.
Der Grund ist derselbe wie in Niederaichbach: Auch die Niederviehbacher Brücke, die sich ein paar Kilometer weiter isarabwärts über die Isar spannt, hat viele Jahrzehnte treu ihre Dienste verrichtet. Aber jetzt ist sie baufällig, wie Statiker festgestellt haben. Die Tragkraft kann wohl nicht erhöht werden, trotz Sicherungsmaßnahmen muss die Brücke für den Schwerlastverkehr gesperrt bleiben.
Der Nachbar-Landkreis Dingolfing-Landau wird wohl um einen Neubau der Brücke nicht herumkommen, sagen Fachleute – ebenso, wie es dem Landkreis Landshut mit der Niederaichbacher Isarbrücke ergeht. Wann mit einer solchen Maßnahme begonnen wird, ist derzeit nicht absehbar. Klar ist dagegen, dass die Nord-Süd-Straßenverbindung in Niederviehbach bis zu einem Brücken-Neubau für den Schwerlastverkehr ausfällt.
Ein Problem ist, dass die Isarbrücke in Niederviehbach bis vor Kurzem Teil einer Ausweichroute für Lastkraftwagen war, die nicht mehr über die alte Niederaichbacher Brücke fahren können. Die Brücke in Niederaichbach ist bekanntlich derzeit einspurig passierbar, der Verkehr wird mit Ampeln geregelt. Zwischen der Stadt Landshut und der Gemeinde Loiching (Dingolfing-Landau), wenige Kilometer östlich von Niederviehbach, ist somit keine Brücke mehr über die Isar vorhanden, über die der Schwerlastverkehr rollen kann. Auch die Ausweich-Routen für die halbseitig gesperrte Niederaichbacher Brücke verlaufen nunmehr über die Gemeinde Loiching und ihre – zum Glück neugebaute – Isarbrücke.
Die Bauarbeiten für die neue Isar-Brücke von Niederaichbach laufen plangemäß und auf vollen Touren. Mit einem Abschluss der Arbeiten ist für Oktober diesen Jahres zu rechnen, wie Matthias Huber erklärt, der Leiter des Tiefbauamts des Landkreises Landshut: Dann wird diese unter anderem als „Autobahn-Zubringer" für große Teile des südlichen Landkreises Landshut wichtige Strecke wieder ungehindert befahrbar sein.
Die halbseitig befahrbare Isarbrücke von Niederaichbach ist derzeit für den Lastkraftwagen-Verkehr gesperrt, der landwirtschaftliche Verkehr, der Busverkehr und natürlich Personenkraftwagen können den Weg über Niederaichbach nehmen. Mit den Bauarbeiten ist der Landkreis Landshut – sprich: sind die beauftragten Firmen – voll im Zeitplan, wie sich Huber freut.
In dieser Woche waren Spezialtaucher einer österreichischen Firma in Niederaichbach in den eiskalten Fluten der Isar aktiv: Sie haben die vom Fluss angeschwemmten Sedimente und Schlamm aus den Spundwand-Kästen herausgepumpt: Damit haben sie eine saubere Unterwasser-Sohle geschaffen, die Grundlage für die Betonpfeiler, die die neue Isarbrücke tragen werden. Die Taucher haben unter anderem auch Verankerungen an die Spundwände geschweißt und weitere Arbeiten vorgenommen, die notwendig sind, damit die neue Niederaichbacher Brücke auf dem modernsten Stand der Technik in die Höhe gezogen werden kann.
Im Bild oben: Die Arbeiten für die neue Niederaichbacher Isarbrücke laufen auf Hochtouren und voll im Zeitplan. Weil auch die Isarbrücke von Niederviehbach für Fahrzeuge mit mehr als 16 Tonnen Gesamtgewicht gesperrt werden musste, gibt es bis vorausichtlich Oktober zwischen Landshut und Loiching keine für den Schwerlastverkehr befahrbare Isarbrücke.