Dietmar Bönsch (Foto), Geschäftsführer der „Klinikums Landshut gemeinnützige GmbH", wird zum 31. Juli 2013 das Klinikum verlassen und sich neuen Herausforderung in einem anderen Klinikum stellen. Dies teilte er am Dienstag, dem Aufsichtsratsvorsitzenden, Oberbürgermeister Hans Rampf, mit. Ursprünglich hätte ihn sein Vertrag noch bis 31. Dezember 2015 ans Klinikum Landshut gebunden. Bönsch konnte laut Rampf als Alleingeschäftsführer seit 2008 wesentliche und nachhaltige Veränderungen trotz zunehmend schwieriger Bedingungen erreichen.
Neben dem Ausbau der medizinischen und organisatorischen Entwicklung konnte das Klinikum in wirtschaftlich gute Verhältnisse überführt werden.
Oberbürgermeister Hans Rampf dankte Bönsch für seine erfolgreiche und langjährige Arbeit, auch als Geschäftsführer für das Medizinische Diagnostik- und Versorgungszentrum.
Der Aufsichtsrat des Klinikums wird sich in einer Sondersitzung am Dienstag, 7. Mai 2013, mit dem Thema der Vertragsauflösung und der Nachfolgeregelung befassen. Oberbürgermeister Rampf hat den Aufsichtsräten bereits mitgeteilt, dass er dem Gremium die einvernehmliche und vorzeitige Auflösung des Vertrages empfehlen werde. Bönsch wechselt angeblich zu einem Großklinikum mit über 1.000 Betten und deutlich noch besseren Bezügen.
Anmerkung der Redaktion: Dietmar Bönsch hat erst vor kurzem im Stadtteil Auloh ein Haus gebaut, wo er mit seiner Familie wohnt. Als wir ihn vor Weihnachten darauf ansprachen, dass er als Geschäftsführer eines großen Münchner Klinikums im Gespräch sei, wiegelte er lächelnd ab. Das Klinikum Landshut mit aktuell 526 Betten (78 Prozent Auslastung) und über 1.000 Bediensteten steckt mitten in einer schwierigen und schmerzlichen Umstrukturierung. Die Personalkosten müssen drastisch gesenkt werden. Die Wirtschaftlichkeit soll deutlich verbessert werden. OB Rampf malte als Aufsichtsratsvorsitzender sogar das Gespenst einer drohenden Privatisierung des Klinikums an die Wand.
Anfang Mai sollen die Verhandlungen mit dem Landkreis über eine Kooperation der Krankenhäuser in Stadt und Landkreis aufgenommen werden, doch Landrat Josef Eppeneder (65) nimmt erst zum 17. Mai wieder seine Amtsgeschäfte auf. Er mußte sich vor kurzem in der Regensburger Uni-Klinik einer schwierigen Nieren-Operation unterziehen.
Schon vor Wochen hat die Stadtratsfraktion der Grünen mit Sigi Hagl an der Spitze eine öffentliche Diskussion über die wirtschaftlichen Verhältnisse bzw. Probleme des Klinikums bzw. die geplanten Sparnahmen im Personalbereich per Antrag gefordert. Die nächste öffentliche Plenarsitzung des Stadtrats ist erst wieder am Freitag, 17. Mai (15 Uhr).
BfL-Fraktionschef Bernd Friedrich sprach bei seiner Haushaltsrede im Dezember nicht zuletzt mit dem Insider-Wissen als stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Klinikum gGmbH von einer zweistelligen Millionen-Summe als Zuschußbedarf für das Klinikum, falls nicht sofort einschneidende Sparmaßnahmen in Angriff genommen werden.
Im Herbst 2012 bekam Dietmar Bönsch mit Barbara Jung eine zweite Fachkraft für die PR-Arbeit des Klinikums. Das Jahr zuvor wurde bereits mit Armin Fera ein ehemaliger RFL-Mitarbeiter für die Öffentlichkeitsarbeit eingagiert.
Dem Aufsichtsrat der Klinikum gGmbH gehören folgende Personen an: OB Hans Rampf, Vorsitzender des Aufsichtsrats, Bernd Friedrich als stellv. Vorsitzender (Bürger für Landshut), Dr. Stefan Schnurer, Rudolf Schnur (beide CSU-Fraktion), Prof. Dr. Thomas Küffner (neue Fraktion Stadtmitte), Dr. Jürgen Pätzold (Die Grünen), Robert Gewies (SPD) und Dr. Maria Fick (FDP). /hs