"Das Schreiben ist keine Kunst - ich brauch sie nur zum Lesen", und "Alles was da geschrieben ist, war zugunsten des ewigen Friedens. Es handelt sich mehr nach Zukunft, als wegen der Vergangenheit." So umschreibt der königlich bayerische Infanterist Josef Deifl die Eintragungen in seinem Tagebuch. Hier schildert er seine Kriegserlebnisse und gibt einem ungewöhnlich detaillierten Einblick in die Lebenswelt des bayerischen Soldaten während des Russland-Feldzuges Napoleons 1812/13.
Dem Grundsatz der "Friedensmahnung" folgend, ergriff die Krieger- und Soldatenkameradschaft Landshut-Achdorf auf Anregungen einiger Bürger, darunter "Impulsgeber" Josef Butz die Initiative um auf das Schicksal der 3.0000 beteiligten bayerischen Soldaten aufmerksam zu machen.
Nicht einmal 1.000 sahen ihre Heimat wieder. Feierlich und unter Beteiligung von Abordnungen der fünf Landshuter KSK (Achdorf / Berg / St. Nikola / 1841 und Münchnerau) wurde im Hauptfriedhof Landshut der Toten gedacht. An der letzten Ruhestätte des am 29.04.1864 in Landshut verstorbenen Josef Deifl, wurde ein schmiedeeisernes Kreuz aufgestellt und eine durch den Steinmetz Andreas Hauptner angefertigte, mit den Daten gravierte Grabplatte aufgelegt.
Als Redner gingen die Vorsitzenden der KSK Landshut-Achdorf Bgm Steinberger und Prof. Dr. Spitzlberger auf den geschichtlichen Hintergrund dieses schrecklichen Feldzuges ein. Der 1. Bürgermeister aus Essing im Altmühltal Jörg Nowy, dem Geburtsort des Josef Deifel bedankte sich für die Einladung und übergab eine durch ihn erstellte Ausgabe vom "Tagebuch aus napoleonischer Zeit". Er wies darauf hin, dass 2014, zum Gedenken an das 150. Todesjahr des Josef Deifl, verschiedene Veranstaltungen in Essing geplant sind.
Mit dem Trompetensolo "ich hatte einen Kameraden" bei gesenkten Fahnen gab man den vielen gefallenen, erfrorenen oder verhungerten bayerischen Mannen der sogenannten Grand Armee ein ehrendes Gedenken.
Bild oben: vordere Reihe von links: 1. Vors. KSK Landshut-Achdorf Bgm. Gerd Steinberger, Stein-metz Andreas Hauptner, 1. Bgm. von Essing Jörg Nowy, 2. Vors. KSK Landshut-Achdorf Prof. Dr. Georg Spitzlberger. Dahinter die Fahnenabordnungen der Landshuter KSK
Bild mitte: Die Grabstelle des Josef Deifl im Städtischen Friedhof mit den Fahnenabordnungen der KSK, den 1. Vorsitzenden der KSK Landshut-Achdorf Gerd Steinberger sowie den 1. Bürgermeister von Essing Jörg Nowy.