Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich (2. v. r.) und Bezirksheimatpfleger Dr. Clemens Knobling (li.) besuchten Markus Geisel (2. v. l.), der in der „Zentrale – Zum Rieblwirt“. Derzeit sind Bilder der Fotografin Sabine Schubert (r.) zu sehen. - Foto: Bäter
Landshut - pm (25.09.2024) Als dritte kommunale Ebene berät und unterstützt der Bezirk Niederbayern Kunstschaffende und Kulturprojekte. Kultur profitiert jedoch auch von vielfältigem privaten Engagement. Ein gutes Beispiel dafür ist Markus Geisel, Wirt der „Zentrale – Zum Rieblwirt“, der in seiner Gaststube in der Landshuter Freyung Konzerte, Lesungen und Kunstausstellungen veranstaltet.
Gemeinsam mit Bezirksheimatpfleger Dr. Clemens Knobling besuchte Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich den Gastronomen.
2020 eröffnete Markus Geisel seine „Zentrale – Zum Rieblwirt“. „Es hätte bessere Zeitpunkte für die Eröffnung gegeben“, so Geisel, dem die Corona-Pandemie damals gehörig in die Parade fuhr. Doch dank staatlicher Hilfen und eines kulanten Verpächters überstand er die Durststrecke. „Wir haben die Zeit des Lockdowns gut genutzt und uns zum Beispiel der Verbesserung der Akustik des Gastraums gewidmet.“ Von Anfang an war klar, dass der neue Rieblwirt Alt und Neu, Tradition und Moderne verbinden und Kultur großgeschrieben werden sollte. „Schon in meiner Jugend habe ich Konzerte organisiert“, sagte Geisel. So bietet er Musikgruppen verschiedener Genres eine Bühne für Konzerte in seiner Gaststube. Nächstes Jahr will er sogar ein Jazzfestival in seiner „Zentrale“ veranstalten.
Das kulturelle Angebot des Rieblwirts beschränkt sich nicht auf Musik. „Wir wollen Leuten mit den unterschiedlichsten Interessen etwas bieten – vom Schafkopfstammtisch über Autorenlesungen bis hin zu Seniorentreffs. Außerdem haben wir etwa alle zwei Monate eine neue Kunstausstellung in der Gaststube“, so Geisel. Derzeit sind Bilder von Sabine Schubert zum Thema „Schönheit des Verfalls“ zu sehen. Die Bilder zeigen natürliche Formen und Strukturen, deren Charakteristik Schubert durch digitale Bearbeitung hervorhebt. Die Rieblwirt-Zentrale sei für sie ein sehr guter Ort, um ihre Bilder zu präsentieren, so die ausgebildete Fotografin.
„Kultur und regionale Identität können sich dort entfalten, wo sich Menschen treffen und gesellig sind“, betonte Bezirkstagspräsident Dr. Heinrich. Es gäbe dafür kaum einen besseren Ort als die Gastronomie im Allgemeinen und Wirtshäuser wie den Rieblwirt im Besonderen. Deshalb verdiene das Engagement von Markus Geisel große Anerkennung. „Kunst und Kultur sind bei weitem nicht den klassischen Institutionen wie Galerien oder Konzertsälen vorbehalten, sondern finden vor allem dann ein breites Publikum, wenn Menschen niederschwelligen Zugang haben – spontan und ohne vorherige Anmeldung. Diesen Ansatz verfolgt auch der Bezirk Niederbayern mit dem Aktionstag ‚Ateliers in Niederbayern‘, der im Zwei-Jahres-Turnus in Zusammenarbeit mit den Berufsverbänden Bildender Künstler Niederbayern und Niederbayern-Oberpfalz stattfindet. 189 Künstlerinnen und Künstler öffnen heuer am 6. Oktober ihre Ateliers für einen Blick hinter die Kulissen und zeigen die Vielfalt der niederbayerischen Kunstszene“.
Weitere Infos zu „Ateliers in Niederbayern“ unter www.ateliers-in-niederbayern.de