Mirjam Pressler, fotografiert 2010 – in diesem Jahr waren ihrem Werk und Leben die Landshuter Literaturtage gewidmet - Foto Peter Litvai
Landshut - pm (05.02.2025) Die Lesung erfolgt im Rahmen von „80 Jahre Frieden“ Antisemitismus, Judenverfolgung und Holocaust. Aber auch die bis heute schwierige Bewältigung der NS-Vergangenheit waren zentrale Themen des Schreibens von Mirjam Pressler.
Anlässlich der Ausstellung „Landshut im Nationalsozialismus“ und der neuen Reihe „80 Jahre Frieden“ wird ihr breit gefächertes Werk speziell unter diesem Aspekt vorgestellt. Bei einer kommentierten Lesung am Montag, 17. Februar, um 18.30 Uhr werden vier ausgewählte Bücher im Salzstadel präsentieren.
Bei der Lesung „Massel – Wie es Mirjam Pressler gelang, jedem ihrer Romane über Pogrome, Holocaust und Antisemitismus ein positives Ende zu geben“ werden Presslers langjähriger Lektor Frank Griesheimer und Schauspielerin Katharina Schmirl ihre Bücher so informativ und bewegend vorstellen, dass sowohl ihre literarische Qualität als auch die erinnerungspolitische Brisanz deutlich werden sollen.
Präsentiert werden „Ich sehne mich so. Die Lebensgeschichte der Anne Frank“, „Nathan und seine Kinder“, „Die Zeit der schlafenden Hunde“ und Presslers letzter Roman, dessen Erscheinen 2019 sie nicht mehr erlebte: „Dunkles Gold“. Historisch gesehen spannen diese Bücher den Bogen von der Zeit der Kreuzzüge über die NS- und Nachkriegszeit bis zum jüdischen Leben in Deutschland heute. Zwei der Bücher sind in Landshut entstanden. Frank Griesheimer wird auch einen Einblick in den Lebensweg von Pressler geben, der sie 2007 nach Landshut geführt hat. Er wird einen Einblick in ihre Werkstatt geben und einige wenig bekannte Anekdoten zu der städtischen Kulturpreisträgerin und Landshut offenbaren.
Mirjam Pressler (1940 bis 2019) lebte und arbeitete die letzten zwölf Jahre ihres Lebens in Landshut. Hier schrieb sie einige ihrer bedeutendsten Texte. Ihr Werk ist bedeutend in der deutschen Literaturgeschichte wie auch in der Geschichte der Kinder- und Jugendliteratur. Es wurde mit zahlreichen Literaturpreisen ausgezeichnet und in viele Sprachen übersetzt. Ein Buch, das – neben ihren eigenen Texten – für immer mit ihrem Namen verbunden sein wird, ist „Das Tagebuch der Anne Frank“. Pressler hat es aus dem Niederländischen neu übersetzt, neu zusammengestellt und damit die weltweit maßgebliche Ausgabe des berühmten Tagebuchs geschaffen. INFO Tickets für die Lesung im Saal des Salzstadels sind an der Abendkasse ab 17.30 Uhr zum Preis von jeweils vier Euro erhältlich.
Der Eintritt für Schülerinnen und Schüler ist frei (empfohlen ab der 9. Klasse). Einlass ist ab 17.30 Uhr (freie Platzwahl). Zudem wird bis 18. Februar in der Stadtbücherei im Salzstadel eine Auswahl von Presslers Büchern präsentiert.