Die Gäste bei der Eröffnung von KOSMOS KOENIG auf dem Weg von der Kugelhalle zum Anwesen von Fritz und Maria Koenig. - Fotos: W. Götz
Altdorf – pm (04.06.2025) Der Höhe- und Schlusspunkt des Koenigjahres anlässlich des 100sten Geburtstags des weltbekannten Künstlers wurde gestern gesetzt. Rund 250 Gäste nahmen an der Eröffnung „KOSMOS KOENIG“ auf dem Ganslberg teil. Bis zum 27. Juli werden die Facetten des Künstlers, Sammlers, Architekten und Pferdezüchter beleuchtet und das Anwesen mit Leben erfüllt.
Als Landshuts Oberbürgermeister Alexander Putz die Gäste in der Kugelhalle begrüßte, war seine Freude groß, das Oberhaupt des Hauses Wittelsbach, Franz Herzog von Bayern (91), und den Bayerischen Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, Markus Blume, willkommen zu heißen.
Landshuts Oberbürgermeister Alexander Putz
In seinen Worten beleuchtete Alexander Putz die Geschichte des Anwesens Ganslberg, ein Ortsteil der Marktgemeinde Altdorf, den Fritz und Maria Koenig 1960 erwarben. Mit den Gebäuden, die einen klassischen Dreiseithof gleichen, der Kugel-, Ross- und Afrikahalle trägt der Ganslberg die Handschrift des Architekten Fritz Koenig. Nun soll sich, so Putz, das Anwesen mit Leben füllen, mit Filmen, Skulpturen, Bildern und Klängen. Putz nannte das Projekt „KOSMOS KOENIG“ den „Kickoff für die weitere Nutzung“. Langfristig soll dort ein Niederbayerisches Künstlerhaus mit internationaler Ausrichtung entstehen, das als Kunstpädagogisches Zentrum eine Residenz für zeitgenössische Künstler bilden soll.
Bayerns Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, Markus Blume
„Ein Zauberort – ein bayerischer Kraftort“ schwärmte Staatsminister Markus Blume in seiner Festrede und betonte: „Koenig ließ Formen sprechen und hat der Kunst Würde gegeben, auch wenn Koenig nicht immer einfach zu konsumieren ist und seine Betrachter zum Nachdenken bringt, hat er in der Welt Impulse gesetzt.“
„Die Magie des Ortes fasziniert“, so Markus Blume, der sogleich den Ganslberg einen Ausnahmeort nannte, der er eigentlich gar nicht sein will. Doch der „Zauberberg“ soll nicht so bleiben wie er ist. So sprach Markus Blume seine Begeisterung aus, dort künftig Künstlern ein temporäres Quartier zu geben und einen Ort des Schaffens zu schaffen. Mit den Worten: „Der Ganslberg lebt“, schloss Blume seine Rede.
OB Alexander Putz begrüßt Franz Herzog von Bayern.
„Der Ganslberg hat die Kunstwelt und die Region bereichert“, stellte der stellvertretende Landrat Fritz Wittmann fest. Für ihn stellt er einen Raum der Inspiration und der Gedanken dar. Dabei erinnerte er an des „Gefühl der Erfurcht“ als das Wunder von 9/11 geschah und nach den Terroranschlägen auf die Zwillingstürme in New York Koenigs Große Kugelkaryatide „The Sphere“ fast unversehrt aus den Trümmern geborgen wurde. Nun kommt die Zeit, so Fritz Wittmann, um die Erfahrung des Schaffens und die Visionen von Fritz Koenig weiterzugeben mit dem Blick nach vorne in ein Niederbayerisches Künstlerhaus.
Der Ganslberg lebt: Schnell füllte sich das Anwesen mit den Gästen und es entwickelten sich viele Gesprächskontakte.
Altdorfs Bürgermeister Sebastian Stanglmaier regte in seinem Grußwort an, zwischen der Marktgemeinde und dem KOENIGmuseum eine Achse der Kunst zu schaffen. Er erinnerte, dass Altdorf schon 1952 eine Skulptur für die Gefallenen erwarb und ein weiteres Werk von Fritz Koenig aus der Flora-Reihe seinen Platz am Rathaus gefunden hat. Zudem zollte er dem Projektleiter für das künftige Künstlerhaus, Christian Schnurer, seine Hochachtung. „Ich habe das gute Gefühl, dass das was wird.“
Christian Schnurer, Ganslberg-Projektleiter der Fritz und Maria Koenig-Stiftung, im Austausch mit Dokumentarfimer Dieter Wieland.
Der Direktor der Landshuter Museen, Daniel Schreiber, sprach von einer unwahrscheinlichen Konzentration auf das Jetzt und den Gegenstand, während er das Konzept und die Höhepunkte von „KOSMOS KOENIG“ vorstellte. Gerade mit den zahlreichen Filmen von Film- und Fernsehregisseur Percy Adlon können die Ideen von Fritz Koenig weiterleben. Percy Adlon konnte mit seiner Kamera ganz nah ran an Fritz Koenig und hat so mit über 100 Stunden Filmmaterial das Leben und Schaffen des Künstler dokumentiert. Eleonore und Felix Adlon schufen aus all dem Material eine umfassende multimediale Zusammenfassung, die einen Kernpunkt von „KOSMOS KOENIG“ darstellt und das umfangreiche Programm mit Vorträgen, Führungen und Workshops abrundet.
Nach den Worten folgte die Tat und die Ehrengäste durchtrennten symbolisch das Band, um dem Pilgerzug der „Koenigtreuen“ Einlass auf den Ganslberg und den „KOSMUS KOENIG“ zu gewähren.
Galerie: