V.li. Hannah Jörg, Stefan Lada-Themann, Sigi Hagl, Maria Krieger, Johannes Hunger, Marlene Schönberger (MdB), Dorothea Seider, Franziska Schmidt - Foto Klaus Heid
Neufahrn - pm (29.10.2024) Der Saal im Schlosshotel Neufahrn war am Donnerstagabend (24.10.) brechend voll, als sich die Grünen zur Wahlkreisversammlung für die Bundestagswahl 2025 für den Wahlkreis 227 - Landshut-Kelheim trafen. Die Kreisvorsitzenden der Landkreise Kelheim (Dorothea Seider und Stefan Lada-Themann), Landshut Stadt (Hannah Jörg und Sigi Hagl) und Landshut Land (Franziska Schmidt und Johannes Hunger) zeigten sich begeistert von dem überwältigenden Interesse.
Claudia Woller, Bezirksvorsitzende Niederbayern, leitete die Versammlung. Sie erläuterte zunächst das Wahlverfahren und führte durch eine ganze Reihe unvermeidlicher Formalitäten. Eigentlich eine langweilige Angelegenheit, aber sie verstand es, das Ganze so kurzweilig vorzutragen, dass die Aufmerksamkeit der Anwesenden und die gute Laune erhalten blieb.
Danach kam der spannende Teil der Veranstaltung. Die beiden Kandidaten hatten jeweils 10 Minuten Zeit, sich vorzustellen und drei Minuten zusätzliche Zeit, Fragen aus dem Publikum zu beantworten. Den Anfang machte Tobias Hobmaier, Kommunalwahlreferent der bayerischen Grünen und Kreisvorstand im KV Landshut-Land. Er betonte die Bedeutung einer sozial gerechten Bekämpfung der Klimakatastrophe: „Für echten Klimaschutz und die dafür notwendigen Veränderungen müssen wir die Menschen mitnehmen. Wir müssen den sozialen Ausgleich immer mitdenken - wir dürfen niemanden zurücklassen!“ Hobmaier, aus Buch am Erlbach stammend, möchte sich mit seiner Bewerbung als Kandidat für den Bundestag für eine gerechtere und nachhaltigere Gesellschaft einsetzen. Dazu gehört für ihn insbesondere auch bezahlbarer Wohnraum, der vielerorts, auch hier in der Region, Mangelware sei. Auch nach seiner Bewerbung werde er sich weiterhin für einen sozial verträglichen Klimaschutz, für Chancengleichheit in Stadt und Land und für mehr soziale Gerechtigkeit einsetzen. Das engagierte Mitglied im Kreisvorstand freut sich schon auf einen ambitionierten und tatkräftigen Wahlkampf zur Bundestagswahl und anschließend zur Kommunalwahl.
Foto von Fabian Helmich
Als zweite Kandidatin stellte sich Maria Krieger aus Riedenburg vor. Die Volkswirtin ist Fraktionsvorsitzende im Kreistag Kelheim und Referentin für ökologische Lebensmittelwirtschaft im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft. Sie stammt aus einer mittelständischen Bio-Brauerei und ist im Landkreis fest verwurzelt. Krieger betonte in ihrer kämpferischen Rede zunächst die Erfolge der Grünen Bundesregierung: „Wir haben einen Boom bei den Erneuerbaren ausgelöst und die Atomkraft endgültig abgeschaltet, ohne dass es zu Energieengpässen gekommen wäre.“ In ihrer Rede ging sie auch auf die Demokratie ein: „Wir müssen die demokratischen Spielregeln besser durchsetzen und Lösungen für die Themen anbieten, die die Menschen umtreiben. Dafür ist ein respektvoller und wertegeleiteter Umgang unter den demokratischen Parteien erforderlich.“ Sie möchte im Bundestagswahlkampf klare Schwerpunkte setzen, für die sie sich in Berlin einsetzen möchte. Diese Themen sind die ökologische Land- und Lebensmittelwirtschaft und eine ökologische und damit zukunftssichere Wirtschaft. „Wir brauchen Wertschöpfungsketten, die der Region zu Gute kommen.“ Dabei gelte es junge Menschen für die Berufe im Lebensmittelhandwerk zu begeistern und für Frauen echte Gleichstellung in der Wirtschaft zu erreichen.
70 von 113 Stimmen für Maria Krieger
Nachdem Krieger und Hobmaier die Fragen aus dem Publikum beantwortet hatten, wurde schriftlich und geheim abgestimmt. Das Ergebnis fiel eindeutig zugunsten von Maria Krieger aus: Sie bekam 70 von 113 Stimmen und ist damit die Direktkandidatin des Wahlkreises für den Bundestagswahlkampf 2025. „Mit Maria Krieger gewinnen wir nicht nur eine starke Frau mit internationaler Berufserfahrung, sondern auch eine Niederbayerin, die den politischen Betrieb in Berlin kennt und deren Herz für das regionale Handwerk und den Mittelstand schlägt“, sagt Kreissprecherin Dorothea Seider. Die sechs Kreisvorsitzenden gratulierten der neu gewählten Direktkandidatin für die Bundestagswahl und sicherten ihr die Unterstützung aller beteiligten Landkreise zu.