
Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich und Prof. Dr. Joachim Nitschke (l.). - Foto: Katrin Landes
Mainkofen - pm (19.12.2025) Der Bezirkstag von Niederbayern setzt die Neustrukturierung der forensischen Versorgung konsequent fort: Nachdem im November die Gründung eines „Zentrums für Forensische Psychiatrie Niederbayern“ beschlossen wurde, steht nun die künftige Leitung fest. Prof. Dr. Joachim Nitschke, Ärztlicher Direktor am Bezirkskrankenhaus Straubing und langjähriger Maßregelvollzugsleiter, wird die neue Organisationseinheit führen.
Die beiden Maßregelvollzugseinrichtungen in Mainkofen und Straubing werden künftig organisatorisch zu einem gemeinsamen Zentrum zusammengeführt. Ziel der Neustrukturierung ist es, die Qualität der forensisch-psychiatrischen Versorgung weiter zu verbessern, Synergien zwischen den Standorten zu nutzen und eine einheitliche fachliche Linie zu etablieren. Das Zentrum erhält eine standortübergreifende ärztliche und pflegerische Direktion.
Hintergrund der Entscheidung sind gesetzliche Veränderungen im Maßregelvollzug und bei den Einweisungsmodalitäten, die bundesweit zu sinkenden Patientenzahlen führen. Durch die räumliche Nähe der beiden niederbayerischen Einrichtungen entstehen große Chancen für enge Kooperationen, Ressourcenteilung und gezielte Personalentwicklung – ein wichtiger Faktor angesichts des Fachkräftemangels im Gesundheitssektor. „Mit der Gründung des Zentrums für Forensische Psychiatrie schaffen wir eine starke, einheitliche Struktur für Niederbayern. Das ist ein wichtiger Schritt, um Versorgung, Qualität und Personalentwicklung in diesem sensiblen Bereich weiter zu sichern. Zugleich freue ich mich, dass mit Prof. Dr. Joachim Nitschke ein ausgewiesener Fachmann mit langjähriger Erfahrung die Leitung übernimmt. Seine Kompetenz und sein Engagement sind eine große Bereicherung für das neue Zentrum“, betont Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich.
Die schrittweise Umsetzung des neuen Zentrums ist für das erste Halbjahr 2026 vorgesehen. „Die Zusammenführung der beiden Einrichtungen ist eine anspruchsvolle, aber sehr sinnvolle Aufgabe. Sie erfordert Respekt vor den Menschen, vor den gewachsenen Strukturen – und den Mut, Neues zu denken. Ich freue mich, die Leitung des neuen Zentrums übernehmen zu dürfen und bin überzeugt, dass wir gemeinsam eine Organisation schaffen, die medizinisch stark und zukunftsfähig sein wird“, erklärt Prof. Dr. Joachim Nitschke.

