Ernste Miene bei Harald Endres auf Grund der Entscheidung die Eröffnung des Christkindlmarktes zu verschieben. - Fotos: W. Götz
Landshut – gw (15.11.2021) „Die für Donnerstag geplante Eröffnung des Landshuter Christkindlmarktes wird bis auf Weiteres verschoben“, dieser einleitende Satz der Pressemeldung der Stadt Landshut trifft die Beschicker durch Mark und Bein. Alles ist hergerichtet, Waren eingekauft, Platzgeld bezahlt, Personal unter Vertrag und Versicherungen abgeschlossen. Und jetzt das!
„Für uns ist das eine Katastrophe, alles steht komplett und dann kommt diese Nachricht“, kommentiert Robby Schneller die Entscheidung aus dem Rathaus. Er sieht sich und seine Marktkollegen als Spielball der Politik. „Emotional bin ich am Boden, wegen der ständigen Ungewissheit unter der wir leiden.“
So wie Robby Schneller trifft es zum Beispiel auch Horst Heppenheimer, der mit mehreren Geschäften, darunter ein kleines Kinderkarussell sowie sein Stand für gebrannte Mandeln, am Christkindlmarkt vertreten ist. Oder Harald Endres, der in seiner Almhütte Bratwurstspezialitäten und Glühwein anbietet.
Einsatzbereit: Heppenheimers Karussell - Ob es in Betrieb geht bleibt ungewiss.
Das schlimme für sie: Die Ware, also Glühwein, Würste, Käse oder auch Tiefkühlprodukte sind bei den Händlern geordert, stehen zur Abholung bereit oder sind schon abgeholt und unterliegen einer Mindesthaltbarkeit. Bei Glühwein verfällt diese in sechs bis acht Monaten, bei Käse beispielsweise schon nach zwei Monaten. Der finanzielle Schaden der jetzt entsteht ist enorm.
Aus Holland wurde mit mehreren Sattelschleppern ein 30 Meter hohes Riesenrad nach Landshut gebracht. Heute Nachmittag lief der Aufbau in vollem Gange. Jetzt stehen die Betreiber vor einer ungewissen Zukunft, ob und was in den nächsten Tagen geschieht, oder ob sie unverrichteter Dinge wieder abbauen und nach Hause fahren, ohne einen Cent verdient zu haben. Wirtschaftlich gesehen bedeutet das eine Katastrophe.
Am Donnerstag, 18. Nov., wird die Ringelstecherwiese menschenleer bleiben.
Was die Ministerpräsidenten am Donnerstag (18.11.) zusammen mit Noch-Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel beschließen bleibt ungewiss. In Berlin besteht derzeit ein gefühltes Entscheidung-Vakuum. Die alte Regierung will irgendwie keine unpopulären Verordnungen treffen. Die neue Regierung kann noch nichts entscheiden. So bleiben die Beschicker dem Spielball der Politik ausgesetzt, um es mit Robby Schnellers Worten auszudrücken.