Gut 30 Demonstranten mit Tansparenten und Plakattafeln zogen heute, Samstag, ab ca. 16 Uhr zunächst von der ehemaligen JVA über den Dreifaltigkeitsplatz zur Theatestraße und zum Ländtor, wo eine kurze Kundgebung stattfand. Die Polizeikräfte waren in großer Überzahl. Mindestens 20 Einsatzfahrzeuge wurden gezählt.
Die Demo-Gruppe war auf Schritt und Tritt abgeschirmt. Von Gegendemonstranten keine Spur. Kein Wunder. Viele politische Aktivisten waren heute gleichzeitig bei der großen Anti-TTIP-Demo in München. Der Runde Tisch war mit einem Bus voller Leute im ehemaligen KZ Mauthausen bei Linz, das größte Konzentrationslager während des Nazi-Regimes auf österreichischem Boden. Also waren nur einige wenige der sonstigen Antifaschisten zu entdecken. Vom Ländtor weg bewegte sich der Zug - nur vier Frauen darunter - mit lautstarken Sprechchören wieder in Richtung Obere Altststadt und alte JVA, wo die Demo aufgelöst wurde.
Foto: Vor der alten JVA endete der Demo-Zug samt Lautsprecherwagen, massiv nach allen Seiten von Sicherheitskräften abgeschirmt.
"Arbeit, Zukunft.Heimat" stand auf dem großen Transparent vorne weg und auf den kleineren dunkelgrün unterlegten Plakten war zulesen: "Für einen Deutschen Sozialismus". Kleine Handzettel wurden an Passanten verteilt. Dort wurde gegen Überfremdung durch Flüchtlinge und Asylbewerber gewettert. "Kapitalismus zerschlagen" hieß es und den "Volksktod abwenden". Der "Überfremdung Deutschlands" durch den "ungebremsten Zuzug von sogannanten Flüchtingen" müsse endlich Einhalt geboten werden, denn schon in wenigen Jahren würden in den deutschen Großstädten die Ausländer die Mehrheit der Bevölkerung stellen.
Nach gut zwei Stunden war alles vorbei. Keine besonderen Vorkommnisse. Wichtig war wohl vor allem, dass es zu keinen Zusammenstößen mit Dult-Besuchergruppen kam. Die Demo war angeblich vorschriftsmäßig beim Amt für öffentliche Ordnung der Stadtverwaltung angemeldet. Öffentlich - in den Medien - angekündigt war sie nicht.