Deutenkofen pm (04.11.2024) Bezirksrätin und Bürgermeisterin Sibylle Entwistle, Bezirksrat und Oberbürgermeister Jürgen Dupper aus Passau sowie die Landtagsabgeordnete Ruth Müller und die Kreisräte Peter Forstner und Franz Göbl besuchten die Bezirkseinrichtung Obstbau Deutenkofen, um sich über die Fortschritte der neuen Photovoltaikanlage (PV-Anlage) zu informieren.
Die Einrichtung hat sich seit Jahren als bedeutender Lehr- und Beispielsbetrieb für den Obstbau etabliert. Sie bietet nicht nur wertvolle Einblicke in die Produktion von Obst, sondern spielt auch eine entscheidende Rolle in der Ausbildung und Sensibilisierung zukünftiger Generationen für die Landwirtschaft und nachhaltige Anbaumethoden. Die 1200 Quadratmeter große Anbaufläche ist nahezu vollständig mit vierreihig aufgestellten, transparenten PV-Modulen überdacht. Diese Technologie ermöglicht es, die Vorteile der erneuerbaren Energien zu nutzen, ohne die landwirtschaftliche Nutzung der Fläche zu beeinträchtigen.
Hans Göding, Leiter des Lehrbetriebs, betont: „Die Module schützen die Bäume vor Hagel, Starkregen und zu intensiver Sonneneinstrahlung, verringern den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und helfen, die Verdunstung an heißen Tagen zu reduzieren.“ „Obstbau Deutenkofen ist ein wichtiger Bestandteil unserer regionalen Landwirtschaft und bietet innovative Ansätze zur Bewältigung der Herausforderungen, die der Klimawandel mit sich bringt“, erklärte Sibylle Entwistle. „Die neue Agri-PV-Anlage ist ein Paradebeispiel für die gelungene Verbindung von Landwirtschaft und erneuerbaren Energien.“ „Wir stehen vor der Herausforderung, unsere landwirtschaftlichen Praktiken an die klimatischen Veränderungen anzupassen“, fügte die agrarpolitische Sprecherin der BayernSPD-Landtagsfraktion Ruth Müller hinzu. „Das Agri-PV-Projekt in Deutenkofen ist nicht nur eine innovative Lösung für die lokale Landwirtschaft, sondern auch ein wichtiger Schritt zur Sicherung der Lebensmittelproduktion in Bayern.
Wir haben derzeit nur einen Selbstversorgergrad von sechs Prozent bei Obst. Angesichts der Klimaveränderung sollten wir die Chance nutzen, hier mit dem Wissen aus Deutenkofen die Landwirte zu ermutigen, im Obstbau einen neuen Betriebszweig zu entwickeln“, so Müller. Jürgen Dupper ergänzte: „Die Integration von Photovoltaik in die landwirtschaftliche Produktion ist ein zukunftsweisender Ansatz. Wir müssen sicherstellen, dass unsere Landwirte die Hoheit über ihre Flächen behalten, während wir gleichzeitig die Nutzung erneuerbarer Energien vorantreiben.“
Die Anlage, die im Juni ans Netz ging, wird in den kommenden Jahren wichtige Daten zur Effizienz und den Auswirkungen auf verschiedene Apfelsorten liefern. Die ersten belastbaren Ergebnisse werden in fünf Jahren erwartet. „Diese Initiative könnte ein entscheidender Faktor für die Stabilität und den Erhalt des Obstanbaus in Deutschland sein“, schloss Bürgermeister Peter Forstner das Resümee. Die Bezirksräte und ihre Kollegen zeigen sich optimistisch, dass Deutenkofen als Lehr- und Beispielsbetrieb für Agri-PV nicht nur lokal, sondern auch überregional als Modellprojekt dienen kann.