Das Jugendhaus in Veitsbuch
Landshut/Veitsbuch. - pm (28.03.2025) Mit ca. 2.600 Belegungen war die Jugendfreizeit-, Bildungs- und Tagungsstätte in Veitsbuch (Gemeinde Weng, Lkr. Landshut) im Jahr 2024 gut gebucht, so die Bilanz des Vorstandes des Betreibervereins (Katholisches Jugendwerk Landshut e.V.) in der Mitgliederversammlung am 11. März. Der Ausblick auf das Jahr 2025 ist angesichts der vorliegenden Reservierungen ähnlich positiv, fast alle Wochenenden sind bereits belegt.
Seit Beginn des Betriebs vor 45 Jahren konnten im Jugendhaus insgesamt 118.100 Übernachtungen verzeichnet werden. Der Kassier des Trägervereins, Josef Müller, bestätigt, dass sich das Jugendhaus in der ganzen Zeit und nach wie vor selbst trägt, wozu künftig insbesondere auch die jüngste Gebührenerhöhung zum 1. Januar beitragen wird. Eine Übernachtung kostet pro Person und Nacht derzeit 15 €uro, je nach Wunsch (Bettwäsche, Getränke, Brennholz, usw.) und Jahreszeit (Anm.: in den Wintermonaten wird eine Heizkostenpauschale berechnet) kommen ggf. weitere Gebühren hinzu. Nach Kalkulation von Josef Müller fallen für den Betrieb des Hauses pro Tag durchschnittlich 100 €uro an Energie- und Personalkosten an.
Der 1. Vorsitzende, Markus Leckebusch, berichtete stolz, dass vor allem durch Spenden zuletzt zahlreiche Erhaltungsmaßnahmen durchgeführt werden konnten. So wurden 2024 alle Vorhänge erneuert, neben einem nunmehr nicht-entflammbaren Material wurden insb. frische Farben ausgewählt. Während einer buchungsfreien Zeit im Januar 2025 wurden alle Betten abgeschliffen und neu eingelassen, in den großen Schlafräumen wurden neue Böden verlegt und in den Vorräumen der Duschen wurden die Böden industriell gereinigt, außerdem wurden in allen Schlafräumen neue Leuchtmittel angebracht. Im Vorratsraum wurde ein alter Gefrierschrank gegen ein neueres, größeres Gerät ausgetauscht. Da in den Feedbackbögen der Gäste immer wieder bequemere Sitzgelegenheiten angesprochen werden, hat der Vorstand darüber hinaus entschieden, demnächst einen Sitzbereich mit Sitzsäcken auszustatten, erste Muster zur Probe sind bereits bestellt. Obwohl die Maßnahmen den Kassenbestand nicht unerheblich reduziert haben, wurden Kassier und Vorstandschaft von der Kassenprüfern Holger Behl und Christian Weindl mit Verweis auf eine mustergültige Buchführung entlastet.
Die Vorstände Markus Hermann (l.) und Markus Leckebusch
Negative Nachrichten hatte der 2. Vorstand, Markus Hermann. Zusammen mit seiner Schwester Andrea Hermann ist er u.a. für die Organisation der beiden traditionellen Altkleider- und Altpapiersammlungen im Landshuter Stadtgebiet zuständig. Nach über 50-jähriger Sammel-Tradition war die letzte Sammlung im Herbst 2024 nämlich die erste, die mit Defizit durchgeführt wurde. Der Verlust hielt sich mit ca. 100 €uro zunächst in Grenzen, insbesondere weil alle Helfer ehrenamtlich tätig sind und die Sammelfahrzeuge unentgeltlich gestellt werden (Anm.: auf Wunsch werden für den verbrauchten Sprit Spendenquittungen ausgestellt). Der Hauptgrund, die seit ca. 1,5 Jahren fallenden und zuletzt eingebrochenen Rohstoff-Preise, bleibt allerdings weiter bestehen, eine Besserung ist für die Sammlungen 2025 nicht in Sicht. So liegen die Preise für Alttextilien derzeit bei nur 10 % der Preise von vor drei Jahren.
Der Markt liegt wegen schlechter Qualität der Altkleider, vor allem in den Containern, hoher Dieselpreise, wegen des Zusammenbruchs des Ostmarktes durch den Ukraine-Krieg und Billigware aus China auf dem afrikanischen Markt am Boden, eine Erholung ist angesichts aktueller Marktberichte nicht in Sicht. Mithin erwartet Markus Hermann auch für die Frühjahrs-Sammlung am Samstag, 5. April ab 8 Uhr, im Hinblick auf die obligatorische Haftpflicht- und Unfallversicherung sowie die traditionelle Verpflegung der Sammelhelfer am Ende wieder ein negatives Ergebnis. Da auch die Menge der Spenden aus der Bevölkerung immer weiter zurückgeht (Stichwort: Fast Fashion) und die lokale Unterstützung in den Pfarreien, die mithilfe von Jugendgruppen die Sammelware dezentral einsammeln, durch Fusions-Entwicklungen (Stichwort: Stadtkirche) immer weiter nachlässt, gibt es auch keine mittelfristige Perspektive einer Einnahmen-Verbesserung, sodass spätestens im Oktober, wenn am 18.10.2025 nicht nur die Herbst-Sammlung ansteht, sondern auch die Termine 2026 für die Landshuter Umweltfibel gemeldet werden müssen, zu entscheiden sein wird, ob die liebevoll „Lumpen-Sammlungen“ genannte Spendenaktion noch weiter durchgeführt wird, oder ein für alle Mal eingestellt wird. Derzeit stehen die Zeichen eher auf Ende.
Möglichkeiten, den Verein finanziell zu unterstützen, insbesondere um die fehlenden Einnahmen aus den Altkleidersammlungen aufzufangen, gibt es durch Spenden (Konto: DE33 7435 0000 0021 0567 73, Spk. Landshut), über das Jugendhaus informieren kann man sich auf: jugendhaus-veitsbuch.de.