
Sevim Kaya (Vorsitzende des Integrationsbeirats ) und ihr Stellvertreter Dimitri Borodin bedanken sich bei Referent Thorsten Afflerbach für seinen Beitrag zur Veranstaltung „Laut & Leise“.
Landshut – pm (19.12.2025) Mit der Veranstaltung „Laut & Leise – Ein Jahr Integration: Was sichtbar wurde. Und was nicht.“ hat der Integrationsbeirat der am Dienstagabend im Rathausprunksaal erstmals sein neues Jahresformat vorgestellt. Die Veranstaltung markiert einen strategischen Schritt in der Neuausrichtung des Gremiums: weg von punktuellen Einzelmaßnahmen, hin zu einer sichtbar verankerten, strukturell wirksamen Integrationsarbeit im Zentrum der Stadtgesellschaft.
Die Zusammensetzung der Gäste machte deutlich, wofür der Abend stand: Integration als gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Vertreterinnen und Vertreter aus zentralen Bereichen des öffentlichen Lebens – von Politik und Verwaltung über Bildung, Wirtschaft und Justiz bis hin zu Zivilgesellschaft, Kultur und migrantischen Organisationen – kamen zusammen, um Bilanz zu ziehen und Perspektiven für die kommenden Jahre zu diskutieren.
Oberbürgermeister Alexander Putz war an der Teilnahme verhindert. Er wurde durch den Zweiten Bürgermeister Dr. Thomas Haslinger vertreten, der in seinem Grußwort insbesondere die neue strategische Ausrichtung des Integrationsbeirats würdigte. Haslinger hob hervor, dass Integration nicht als Randthema, sondern als gesamtstädtische Querschnittsaufgabe verstanden werden müsse – und dass der Integrationsbeirat diesen Anspruch zunehmend auch institutionell einlöse. Besonders betonte er die aktive Rolle des Beirats in der Steuerungsgruppe zum Integrationskonzept der Stadt Landshut, deren Vorsitz er innehat.
Einen europäischen Impuls setzte Thorsten Afflerbach, Leiter der Division für Inklusions- und Antidiskriminierungsprogramme beim Europarat in Straßburg. In seinem Vortrag ordnete er die Landshuter Integrationsarbeit in den Kontext des Intercultural-Cities-Programms (ICC) ein und machte deutlich, dass kommunale Integration dort besonders wirksam sei, wo sie strategisch gesteuert, datenbasiert begleitet und politisch ernst genommen werde. Afflerbach verwies dabei auch auf den Austausch, der im Rahmen der Teilnahme des Integrationsbeirats an der Jubiläumskonferenz des Europarats 2025 im Auswärtigen Amt in Berlin entstanden ist.
„Das Netzwerk der Intercultural Cities richtet sich an Städte, die Vielfalt als Teil ihrer eigenen Entwicklung begreifen. Landshut bringt dafür viele Voraussetzungen mit. In solchen Fällen ist die Einbindung in ein internationales Städtenetzwerk eine natürliche Weiterentwicklung mit dem Ziel, bestehende Stärken sichtbar zu machen und durch europäische Erfahrung zu vertiefen.“
Im zweiten Teil des Abends stellte Sevim Kaya, Vorsitzende des Integrationsbeirats, den Jahresbericht 2025 vor. Der Fokus lag dabei bewusst auf strukturellen Entwicklungen und ausgewählten Projekten: der internen Professionalisierung des Gremiums durch klare digitale Abläufe und systematische Datenerhebung, der Einbindung neuer beratender Mitglieder, der Beteiligung an der Stadtentwicklungsstrategie STEP2040, dem Bildungsprojekt Anker-Schule, dem Beteiligungsformat Connected Women, dem Runden Tisch der Beiräte sowie der kontinuierlichen Mitarbeit in der Steuerungsgruppe zum Integrationskonzept.
„Integration gehört in die Mitte der Stadtgesellschaft – und in die Strukturen, in denen Entscheidungen getroffen werden. Mit der Mitarbeit des Integrationsbeirats in der Steuerungsgruppe des Integrationskonzepts und dem Blick auf europäische Ansätze wie das Intercultural-Cities-Programm schaffen wir die Grundlage, um Vielfalt langfristig als Stärke der Stadt zu verankern.“
Der Abend klang bei Gesprächen und Begegnungen im Foyer aus. Die Veranstaltung machte deutlich, dass der Integrationsbeirat seine Rolle zunehmend als verbindendes, strategisch arbeitendes Gremium versteht – zwischen Stadtpolitik, Verwaltung, Zivilgesellschaft und den vielfältigen Lebensrealitäten in Landshut.

