Vor 40 Jahren wurde die Herzsportabteilung des ETSV 09 gegründet. links sitzend Vereinspräsidenten Ludwig Stangl in der Mitte Michaela Sporrer, Mitglied des Vereinspräsidiums und Abteilungsleiterin der Reha-Abteilung. - Foto: Konrad Sporrer
Landshut – pm (10.06.2024) Das Elefantenherz tut es sechs Mal die Minute, das der Maus bis zu 1.000 Mal. Beim Menschen sind es im Normalfall 60 bis 80 Schläge des Herzens. Wenn dieses Organ aber stockt, ist das Leben unmittelbar bedroht. „Kein Wunder also, dass der Begriff „Herz“ im Sprachgebrauch so stark verankert ist“, so Elke Rümmelein, Mitglied des Landshuter Sportsenats.
Zusammen mit Andreas Klinger, Vertreter des BLSV, gratulierte sie im Rahmen eines Festakts dem ETSV09 Landshut zum 40-jährigen Bestehen der Herzsportgruppe. Heute ist der Rehabilitationssport ein Markenzeichen des Vereins an der Bahnunterführung.
„Aus medizinischer Hilflosigkeit haben die Ärzte vor 100 Jahren Herzpatienten noch Ruhe verordnet“, legt Winfried Steffens dar, ehemaliger Leiter der Abteilung Rehabilitation des ETSV09 Landshut. Heute weiß man: ganz falsch. „Vielmehr ist es notwendig, dass betroffene Menschen die Genesung selbst in die Hand nehmen“, meint Carmen Hoffmann, eine langjährige Übungsleiterin der Rehabilitationsabteilung. Das heißt, Ängste überwinden und keine Vermeidungshaltung einnehmen. Gleichzeitig müssen Herzpatienten die neue physiologische Situation und die Grenzen annehmen. Die Notwendigkeit eines speziell auf Herzkranke abgestimmten Sportangebotes wurde den Kardiologen in den 70´ger Jahren immer bewusster.
„Nicht nur denken, sondern auch tun“, meint Vereinspräsident Ludwig Stangl. Das sei das Motto von Günther Hornschuh und Josef Schieder gewesen. Deshalb gründeten die beiden vor 40 Jahren die Herzsportgruppe beim ETSV09 Landshut, eine der ersten in Deutschland. Steffens verwies darauf, dass seitdem die Zahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer immer weiter gestiegen sei. In seinem Impuls-Referat gab er einen Überblick über die Geschichte der Herzsportgruppe. Das Grundkonzept steht seit vier Jahrzehnten: Sport durch speziell ausgebildete Übungsleiter und in Präsenz von medizinischem Fachpersonal.
Zur Gesundheit gehört nicht nur der körperliche Aspekt, sondern auch die psychische Stabilität. Daher legt die Landshuter Herzsportgruppe großen Wert auf Sozialleben: Wanderungen, Weihnachtsfeiern und durchaus auch einmal ein Gansl-Essen. Es scheint Spaß zu machen bei der Herzsportgruppe. Denn die Abteilungsleitung konnte viele langjährige Teilnehmerinnen und Teilnehmer gratulieren. Darunter sind Herzsportler, die nach 35 Jahren noch immer mit vollem Herzen dabei sind. Sie erhielten einen Präsentkorb und einen Blumenstrauß. Auch den Übungsleiterinnen wurde mit einem kleinen Geschenk Anerkennung gezollt. Das Herz ging den Anwesenden auf, als Anna Lehrhuber den Tanzsportsaal der Vereinsgaststätte mit Harfenklänge verzauberte.