Vilsbiburg. Am Sonntag (22.04.) sprachen wir noch von einem "Rätsel". Heute, Dienstag (24.04.), ist es Gewißheit. Zwei Kinder von Landrat Josef Eppeneder, ein Sohn und eine Tochter, erwarben per Kaufvertrag vom 27. Februar auch in Vilsbiburg (Bergstraße) ein ehemaliges Wohnhaus, das jetzt ebenfalls mit Asylanten belegt wurde.
Diese sind unter der entsprechenden Adresse bereits im Eiwohneramt des Vilsbiburger Rathauses gemeldet.
Es handelt sich, so die Auskunft des Vilsbiburger Bürgermeisters Haider, um ca. zehn Asylbewerber. Diese werden wie jeder andere Zuzügler, beim jeweiligen Einwohnermeldeamt registriert. Ansonsten hat die Wohnsitzgemeinde mit der Betreuung (Verpflegung usw.) derAsylbewerber nichts zu tun. "Das ist allein die Aufgabe des Landratsamtes", so die Auskunft der Stadtverwaltung Vilsbiburg.
Schon am Montag vor der Sitzung des Kreisausschusses war die zweite Asylanten-Immobilie der Eppeneder-Kinder bekannt geworden, doch angesprochen hat dieses Thema in der Sitzung niemand, auch nicht die ortsansässige grüne Kreisrätin und Stadträtin Gisela Floegel. Landrat Eppeneder ist in Vilsbiburg, im Ortsteil Falkenberg, daheim. Seine Tochter, eine gelernte Kindergärtnerin, hat dort zuletzt im Ortteil Baumgarten - in Sichtweite zum Eppeneder-Hof - eine abseits gelegene, aber wildromantische Gaststätte mit großem Biergarten betrieben.
Heftig in die Kritik geriet der Ankauf eines ehemaligen Gasthauses in Wörth durch die Landrats-Tochter und die Belegung mit 23 Asylbewerbern. Laut Kreisrat und Bezirksrat Hans Weinzierl ein "lukratives Geschäft". Pro Person und Tag wird die Unterbringung mit 20 Euro vergütet. Beide Immobilien zusammen - für insgesamt 33 Asylanten - bringen also ein Monatseinkommen, das angeblich knapp unter 20 000 Euro liegt./eb
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