Tor Nr. 1: Marco Pfleger schiebt den Puck bei 14 Minuten und 58 Sekunden ins Tor der Rosenheimer. - Fotos: W. Götz
Landshut – gw (30.10.2023) Tausende Fans fieberten schon seit Wochen dem 15. Spieltag entgegen. Dem Termin, an dem sich der EV Landshut und die Starbulls Rosenheim in der ausverkauften Fanatec Arena vor 4.448 Zuschauern gegenüberstehen. Es standen sich auch die EVL-Fans und Landshuts Trainer Heiko Vogler gegenüber, der derzeit stark in der Kritik steht. Letztendlich waren Fans, Spieler und ihr Trainer glücklich. Der EVL dominierte die Starbulls und gewann verdient mit 4:1.
Vor der Halle wartete Bürgermeister Dr. Thomas Haslinger mit Ehefrau Karina noch auf Eishockeyfreunde. Ihre Devise für das Spiel war klar: Es wird ein Sieg. Recht hatten sie behalten, auch wenn es der EVL wie schon öfters durchaus spannend gestaltete.
Das 2:0 durch Edwin Schitz nach 29 Minuten und 39 Sekunden.
In der Halle herrschte ebenso eine spannende Atmosphäre. Auf der einen Seite die Fans des Rosenheimer Clubs, die ihr Team frenetisch anheizten und und alles Niederbayerische, Landshuterische und den EVL mit Parolen und niveaulosem Gesang aus den Tiefen des Fäkalvokabulars überzogen und dabei Landshuts Trainer Heiko Vogler mit „du bist der beste Mann“ verspotteten.
Auf der anderen Seite straften die Landshuter Fans Heiko Vogler über das gesamte erste Drittel mit Spruchbändern ab, auf denen sie „Vogler raus“ forderten. Immer tiefer wird derzeit der Graben zwischen den Fans und dem Trainer, dessen Vertrag noch bis 2025 läuft. Der Trainer, der auch im offenen Clinch mit einigen Spielern liegen soll, bringt zu wenig und soll mehr und mehr narzistische Züge zeigen, anstatt sich und seine Leistung selbst zu reflektieren, so der Vorwurf seitens der Fans.
C.J. Stretch macht für die Starbulls nach 37 Minuten und acht Sekunden den Anschlusstreffer zum 2:1.
Doch im ersten Drittel zeigte der EV Landshut eine überzeugende Leistung und machte klar, wer ihr der Chef im Haus ist. Überlegen spielte die Mannschaft Chancen heraus. In der 15. Minute war es Markus Pfleger, der auf Vorlage von Julian Kornelli und Jakob Mayenschein das schnon lange fällige 1:0 erzielte. Allerdings konnte der EVL aus zwei Powerplays keinen Vorteil holen. „Wenns jetzt goa war, wars schee“, kommentierte ein Landshut Fan zur Drittelpause den Spielstand. Denn viel zu oft hat Heiko Voglers Team schon Führungen wieder abgegeben.
Edwin Schitz macht sein zweites Tor und erhöht nach 51 Minuten und 44 Sekunden für den EVL auf 3:1.
Im zweiten Drittel gaben die EVL-Fans ihrem Team wieder die volle Unterstützung und brachten eine gewaltige Stimmung in die Bude. Nachdem Hagen Kaisler wegen Beinstellens für zwei Minuten auf die Rosenheimer Strafbank musste, war es Edwin Schitz der sich frei vor dem Tor der Starbulls positionieren konnte und mit dem 2:0 in der 30. Minute für mehr Vorsprung sorgte. Doch der EVL macht es halt gerne spannend, so überließen sie dem Rosenheimer Team in der 38. Minute in Unterzahl das Zepter zum 2:1-Anschlusstreffer.
So ging es ins alles entscheidende letzte Drittel. Als die Schiedsrichter den Rosenheimer Dominik Daxlberger wegen Haken für zwei Minuten aus dem Spiel nahmen, war es nur gut eine Minute später Edwin Schitz der auf Vorlage von Wade Bergman und David Stieler den Puck zum 3:1 ins Gehäuse der Starbulls bugsierte. In der 57. Minute sorgte auch Marco Pfleger für sein zweites Tor und besiegelte das Duell mit seinem Treffer zum 4:1-Endstand.
Marco Pfleger macht mit seinem 4:1 nach 56 Minuten und 28 Sekunden das fotografische shootout perfekt. Alle Tore im Kasten :-)
Das war ein wichtiger Sieg für den EV Landshut, der somit auf den siebten Platz (22 Punkte) in der Tabelle nach oben klettert und die Starbulls Rosenheim sinken auf Rang zwölf ab. Doch in der DEL2-Liga bleibt alles offen und spannend. Denn den Zwölften Rosenheim (21 Punkte) trennen vom Tabellenzweiten Kaufbeuren nur sechs Punkte. Zwei gewonnene oder verlorene Spiele können schon für große Verschiebungen in der Rangfolge sorgen.
Am kommenden Freitag erwartet der EV Landshut in der Fanatec Arena um 19.30 Uhr die Dresdner Eislöwen, die mit 21 Punkten auf Rang 13 stehen.
Leider ereignete sich während des Spiels auch eine unschöne Szene, die im Eishockeysport nichts zu suchen hat. Dem Vernehmen nach kam es zu einer handgreiflichen Auseinandersetzung, bei der ein Landshuter Zuschauer einem Rosenheimer Gast eine blutige Nase schlug. Der Ordnerdienst, die Sicherheitskräfte und das BRK waren sofort zur Stelle. Während die Sanitäter den Rosenheimer versorgten, wurde der Landshuter Zuschauer postwendend aus der Halle verwiesen.
Alle Ergebnisse vom 15. Spieltag:
EC Kassel Huskies |
Krefeld Pinguine |
3 - 1 |
Dresdner Eislöwen |
Eisbären Regensburg |
2 - 4 |
EV Landshut |
Starbulls Rosenheim |
4 - 1 |
Bietigheim Steelers |
Lausitzer Füchse |
1 - 3 |
EHC Freiburg |
EC Bad Nauheim |
5 - 6 (OT) |
Ravensburg Towerstars |
Eispiraten Crimmitschau |
2 - 1 |
Selber Wölfe |
ESV Kaufbeuren |
4 - 3 (OT) |
Die aktuelle Tabelle nach dem 15. Spieltag:
Platz |
Mannschaft |
Punkte |
Tor +/- |
---|---|---|---|
1. |
EC Kassel Huskies |
32 |
16 |
2. |
ESV Kaufbeuren |
27 |
10 |
3. |
Eispiraten Crimmitschau |
25 |
10 |
4. |
Eisbären Regensburg |
25 |
7 |
5. |
Lausitzer Füchse |
24 |
4 |
6. |
Ravensburg Towerstars |
24 |
2 |
7. |
EV Landshut |
22 |
4 |
8. |
EC Bad Nauheim |
22 |
-4 |
9. |
Selber Wölfe |
22 |
-7 |
10. |
Krefeld Pinguine |
21 |
3 |
11. |
Dresdner Eislöwen |
21 |
-5 |
12. |
Starbulls Rosenheim |
21 |
-7 |
13. |
EHC Freiburg |
18 |
-6 |
14. |
Bietigheim Steelers |
11 |
-27 |
Galerie: