Atmosphärische Störung zwische den EVL-Fans und ihrem Team. - Fotos: W. Götz
Landshut – gw (26.12.2022) Nach der blamablen 1:4-Pleite vor drei Tagen in Crimmitschau reagierte der EVL-Fanblock mit Liebesentzug: „Ab jetzt zählen nur Punkte – Verdient euch unsere Stimme“. Der Frust war quer durch Stadion deutlich zu lesen. So schwebte eine gespenstische Stimmung über das erste Drittel in der Fanatec Arena. Keine Trommeln, kein Anfeuern – Nichts! Die Fans wollten heute beim Spiel gegen die Heilbronner Falken vor allem eines von Heiko Vogler Truppe: „Wir wollen euch kämpfen sehen.“
Volle Konzentration beim Penalty. Landshut Torwart Luka Gracnar bewahrt die Ruhe - Alex Tonge scheitert.
Der EV Landshut legte spurtstark mit Fokus auf den Heilbronner Kasten los. In der vierten Minute war war das Treiben von Erfolg gekrönt. Bastian Eckl schoss zum ersten Treffer der Gastgeber ein. Dem Fanblock war das bei weitem noch nicht gut genug. Er blieb weiterhin stumm. Gute Chancen gab es auf der Seite der Gäste immer wieder, doch Landshuts neuer Torwart Luka Gracnar rettete mehrmals erfolgreich. Ihm dürfte heute das Prädikat „Spieler des Tages“ verdient sein. Erst in der 19. Minute konnte Alexander Tonge für Heilbronn den 1:1-Ausgleich verwandeln.
Zu Beginn des zweiten Drittel brachen die EVL-Fans ihr Schweigen, standen wie gewohnt hinter ihrer Mannschaft, doch diese konnte ihre Möglichkeiten nicht in Erfolg umwandeln. Immer wieder rettete Luka Gracnar. Auch in zwei Powerplay-Phasen konnten die Falken keinen Gewinn für sich verbuchen, als Andreas Schwarz und Andreas Schwarz jeweils wegen Beinstellens auf die Strafbank mussten. Auch ein Penalty in der 27. Minute konnten die Falken nicht verwandeln. Erst in der 37. Minute gingen die Gäste durch Jeremy Williams in 2:1-Führung. Auch die Torschussstatistik sprach mit 11:6 für Heilbronn.
Immer wieder gefährlicher Auftrieb vorm Heilbronner Tor.
Keiner der 2.390 Zuschauer konnte am Gutenbergweg ahnen, welch dramatische Wendungen das Spiel im letzten Drittel nehmen wird. Vier Tore sollen noch zu sehen sein. Den Auftakt machte Nick Pageau in der 44. Minute mit dem Ausgleich zum 2:2. Nur zwei Minuten später schoss Julian Lautenschlager die Falken wieder in Führung, 2:3. Als Maximilian Forster wegen Stockschlags auf die Strafbank musste waren zwei bange Unterzahlminuten für den EVL zu bestehen. Das Glück der Tüchtigen stand auf Landshuts Seite, als Nick Pageau in der 53. Minute wieder für den Ausgleich sorgte. 3:3! Geht noch mehr?
Ja, es ging noch einer. Marco Pfleger bugsierte zwei Minuten vor der Schlusssirene den Puck in den Heilbronner Kasten. Soll das schon der Endstand zum glücklichen 4:3 gewesen sein? Jetzt ging es darum, das Ergebnis zu halten, sich keinen Fehler mehr zu erlauben. Die Falken nehmen eine Auszeit, holen ihren Torwart Florian Mnich vom Eis und spielten die letzte Minute mit sechs Feldspielern auf. Es blieb beim 4:3, mit dem sich der EV Landshut drei wichtige Punkte gesichert hat.
57 Minuten und 22 Sekunden: Marco Pfleger macht den 4:3-Sieg für sein Team perfekt.
In der Tabelle rutscht der EV Landshut auf Rang nach vorne, rangiert jetzt mit 41 Punkten hinter Regensburg (43 Punkte) und vor dem EHC Freiburg und den Lausitzer Füchsen (40 Punkte).
Schon übermorgen am Mittwoch geht es weiter. Dann empfängt der EVL um 19.30 Uhr die Lausitzer Füchse zum Duell. Mit dem heutigen Sieg dürften die Fans wieder besänftigt sein und unterstützen ihr Team hoffentlich wieder von der ersten Sekunde an mit voller Stimme.
Galerie:
Alle Ergebnisse vom 30. Spieltag:
ESV Kaufbeuren - Eispiraten Crimmitschau 6:1
Selber Wölfe - Krefeld Pinguine 4:3
EC RT Bad Nauheim - EHC Bayreuth Tigers 6:1
Eisbären Regensburg - Ravensb. Towerstars 4:0
EV Landshut - Heilbronner Falken 4:3
Dresdner Eislöwen - Kassel Huskies 2:4
Lausitzer Füchse - EHC Freiburg 0:4
Die aktuelle Tabelle nach dem 30. Spieltag:
1. EC Kassel Huskies 69 Punkte
2. ESV Kaufbeuren 59 Punkte
3. EC Bad Nauheim 54 Punkte
4. Krefeld Pinguine 53 Punkte
5. Ravensburg Towerstars 52 Punkte
6. Dresdner Eislöwen 52 Punkte
7. Eisbären Regensburg 43 Punkte
8. EV Landshut 41 Punkte
9. Lausitzer Füchse 40 Punkte
10. EHC Freiburg 40 Punkte
11. Selber Wölfe 38 Punkte
12. Heilbronner Falken 35 Punkte
13. Eispiraten Crimmitschau 34 Punkte
14. Bayreuth Tigers 20 Punkte