Marco Pfleger macht die Vorlagem, Jakob Mayenschein das 1:1. - Fotos: W. Götz
Landshut – gw (03.01.2023) Wenn sich David und Goliath treffen, steht der vermeintliche Sieger in den Herzen der heimischen Fans schon fest. Um das zu schaffen, benötigt es Cleverness, Kampfkraft und Siegeswillen. Der EV Landshut hat heute den Favoriten gekonnt entthront, hat ein Spiel gezeigt, wie schon seit Wochen nicht mehr. Der Tabellenachte (44 Punkt) zwang den Tabellenzweiten (60 Punkte) in die Knie. Es war ein Match voller Emotionen für die Fans, es war Eishockey, wie es leibt und lebt und es war ein glorreiches Match vor 3,575 begeisterten Zuschauern.
Eigentlich schwante Ungemach bevor. Der EVL muss auf David Zucker und Yannik Valenti verzichten. Zwei leistungsstarke Stammspieler fehlen Heiko Voglers Kader, der erst einen Tag vor Silvester eine krasse Schlappe gegen die Selber Wölfe zu verkraften hatte. Doch weit gefehlt.
Kaufbeurens Schlussmann Daniel Fießinger hatte gut zu tun.
Schon im ersten Drittel wuchs das Landshuter Team über sich hinaus. Ließ sich von den Kaufbeurern nicht einschüchtern, nicht klein kriegen sondern reagierte voller spielerischer Dominanz. Der David will gegen den Goliath hoch hinaus. Dass die Gäste nach gut einer Minute schon früh in Führung gingen, schürte die Motivation schier an, der Druck aufs Tor der Gäste wuchs und wuchs, bis in der neunten Minute durch Jakob Mayenschein der ersehnte Ausgleich kam. Landshut hatte das Spiel in der Hand, dominierte auf dem Eis.
Nach elf Minuten und 30 Sekunden: Die zweite Führung für die Gäste.
Wegen Behinderung schickten die Schiris Alexander Dersch für zwei Minuten auf die Strafbank. Das konnten die Gäste nutzen und puschten 75 Sekunden später zur 2:1-Führung den Puck in Luka Gracnars Tor. Nur gut zwei Minuten später folgte die Rechanche: Jack Olin Doremus holte den verdienten Ausgleich für den EVL. Und oh Jammer mit John Lammers' Treffer gingen die Gäste mit einer 3.2-Führung in die erste Pause.
Was die Fans im ersten Drittel sahen, war engagiertes Eishockey vom feinsten, und die Fans wussten, heute hat der EVL was drauf. An der Motivation zum Sieg gab es keinen Zweifel.
Jack Olin Doremus macht das 2:2. Der EVL steht wieder gleich auf mit dem ESV.
Das Fanblock, die Steh- und Sitzplätzler empfingen ihr Team mit einer schallenden Ouvertüre der Begeisterung ins zweite Drittel, trugen sie begeistern auf einer hallenden Welle der Begeisterung vors Kaufbeurer Tor. Nur eine Minute war gespielt und Jack Olin Doremus klatschte seinen zweiten Treffer ein. 3:3 – der Ausgleich war besiegelt. Als Alexander Dersch wegen Beistellens eine zwei minütige Auszeit nehmen musste, tanzten Heiko Voglers Mannen auf. Mit einem Spieler in Unterzahl verstärkten sie den Druck, alle Mann nach vorne. Samir Kharboutli war es, der dann in der achten Minute des zweiten Drittel die verdiente Führung machte. Die Sitzplätzer wurden zu Stehplätzlern, die Begeisterung war grenzenlos. Doch kurz vor Ende des Zwischendrittel kam die ungewollte Vergeltung durch die Allgäuer. Tomas Schmidt schloss zum 4:4-Ausgleich auf. Das Spiel stand wieder auf Messer Schneide.
Ein Transparent, das weder von Sportsgeist, Fairness und Niveau zeugt.
Eishockey hat nichts mit Hallenyoyo zu tun. Hier geht es um die Rolle vorwärts, vorwärts aufs Kaufbeurer Tor. So dauerte es nur 39 Sekunden im dritten Drittel, bis der fünfte Puck im Kaufbeurer Tor saß. Marco Pfleger patschte das kleine Schwarze ein. Ein dröhnendes Feuerwerk der Freude schoss durch die Fanatec Arena. Kaufbeuren war im Zugzwang, konzentrierte seine Kräfte nach vorne auf Tor des EVLs. Schon seit dem zweiten Drittel war es unter der Obhut von Sebastian Vogl. Doch auch er, ließ wie sein Kollege Luka Gracnar nichts anbrennen. Der EV Landshut legte eine Schutzwall vor seinen Kasten. Es gab kein Durchkommen mehr für die Gäste aus Kaufbeuren, auch nicht, als sie in den letzten zwei Minuten ihren Keeper durch einen weiteren Stürmer ersetzen.
4:3 - Nach 27 Minuten und 18 Sekunden geht der EVL zum ersten Mal in Führung.
Der EV Landshut verteidigte das 5:4 bis zum Schluss. Die Fans standen mit Leidenschaft hinter ihrem Team, das Team das als David auf das Eis ging und als Goliath drei Punkte fixierte. Mit dieser Leistung darf sich Landshut auf das nächste Heimspiel freuen. Schon am Freitag (Heilig Drei König) kommen die Eislöwen aus Dresden um 19.30 Uhr an die Isar. Nach dieser Leistung hat der EVL ein volles Haus verdient.
Galerie:
Alle Ergebnisse vom 33. Spieltag:
EC RT Bad Nauheim |
- |
Eisbären Regensburg |
1:2 |
EV Landshut |
- |
ESV Kaufbeuren |
5:4 |
EHC Freiburg |
- |
Krefeld Pinguine |
4:2 |
Dresdner Eislöwen |
- |
Selber Wölfe |
1:2 |
Ravensburg Towerstars |
- |
Kassel Huskies |
2:7 |
Lausitzer Füchse |
- |
Eispiraten Crimmitschau |
4:3 n.V. |
Heilbronner Falken |
- |
EHC Bayreuth Tigers |
6:3 |
Die aktuelle Tabelle nach dem 33. Spieltag:
1. |
EC Kassel Huskies |
78 Punkte |
+58 Tore |
2. |
ESV Kaufbeuren |
60 Punkte |
+38 Tore |
3. |
EC Bad Nauheim |
56 Punkte |
+13 Tore |
4. |
Dresdner Eislöwen |
56 Punkte |
+11 Tore |
5. |
Ravensburg Towerstars |
55 Punkte |
+13 Tore |
6. |
Krefeld Pinguine |
55 Punkte |
+ 9 Tore |
7. |
Eisbären Regensburg |
47 Punkte |
-1 Tore |
8. |
EV Landshut |
47 Punkte |
-8 Tore |
9. |
EHC Freiburg |
46 Punkte |
-17 Tore |
10. |
Lausitzer Füchse |
45 Punkte |
-11 Tore |
11. |
Selber Wölfe |
44 Punkte |
-23 Tore |
12. |
Eispiraten Crimmitschau |
41 Punkte |
-10 Tore |
13. |
Heilbronner Falken |
40 Punkte |
-14 Tore |
14. |
Bayreuth Tigers |
23 Punkte |
-58 Tore |