Zielsicher verwandeltes Penalty durch Alex Tonge. - Fotos: W. Götz
Landshut – gw (02.03.2024) 51 Spieltage sind ausgetragen und der EV Landshut steh felsenfest mit 84 Punkten auf dem vierten Platz der Tabelle. Damit hat Heiko Voglers Team ein Axiom, eine Tatsache geschaffen: Es geht mit Heimrecht in die Playoffs. Den vierten Rang kann den Landshutern keiner der Verfolger mehr nehmen. Doch der EVL hat noch eine fette Chance vor sich. Siegt er am morgigen Sonntag mit drei Punkten in Bad Nauheim geht es in der Tabelle an Crimmitschau vorbei auf Platz drei.
Mit einer solchen Ausgangslage zu den Playoffs hätten nicht mal hartgesottene Landshuter Eishockeyfans gerechnet, zumal der EVL eine längere durchwachsene Durststrecke überwinden musste, während der Trainer Heiko Vogler mehr und mehr in die Kritik geriet und die Mannschaft mehr und mehr verletzungsbedingt an Stärke verlor.
Der EV Landshut war im Mittelfeld meist eine Schlägerlänge voraus.
Das scheint nun alles überwunden, das Team wurde mit mehreren Spielern wie dem Kanadier Alex Tonge oder dem Finnen Jesse Kosenkorva an entscheidenden Stellen verstärkt und noch mehr: Es hat sich ein Team gebildet, jeder für jeden, alle für alle. Mit dieser Einstellung hatte der EVL am vergangenen Sonntag Tabellenprimus Kassel vom Eis gefegt und am Freitag, den Zweiten, die Rengschbuaga Eisbären in der ausverkauften Fanatec Arena (4448 Besucher) glorreich 4:1 geschlagen.
Dabei verstand es der EVL die Eisbären nicht wirklich ins Spiel kommen zu lassen, störte die Rengschbuaga im Spielaufbau schon früh und veranstaltete zeitweise ein regelrechtes Powerplay aufs Tor der Gäste. Hitzig und gemütstark ging es durch erste Drittel. Die Renschbuaga waren nervös. Insgesamt hagelte es zwölf Strafminuten, sechs auf jeder Seite. Der häufigste Grund: „Stockschlag“. Der Stockschlag von Tariq Hammond drei Sekunden vor der Drittelpause war dann Schiedsrichter Benjamin Hoppe zu viel und sprach dem EVL einen Penalty zu. Jesse Kosenkorva lief aufs Tor von Thomas McCollum und verwandelte den Strafstoß souverän.
Julian Kornelli feuert den Puck in Richtung Renschbuaga Tor.
Das 1:0 zur Drittelpause belegt aber eine eklatante EVL-Schwäche. Er schafft es nicht seine Torchancen in echte Treffer zu verwandelt. Ein 3:0 wäre nach 20 Minuten Spielzeit allemal gerecht gewesen.
Im zweiten Drittel gab es kurz aufeinander folgend Strafzeiten für Luca Zitterbart (Beinstellen) und Andreas Schwarz (Check gegen Kopf oder Nacken). Bange eine Minute und 17 Sekunden musste der EVL gegen die Eisbären in drei zu fünf-Unterzahl überstehen. Es war ein Fest für die Seele der Fans, als der EV Landshut diesen Ansturm unbeschadet überstand. Gut zehn Minuten später folgte die Revanche, als für Rengschbuag Andrew Schembri (Haken) und kurz darauf Yuma Grimm (Hoher Stock) vom Eis mussten. Doch auch dem EVL verhalfen diese 43 Sekunden der drei zu fünf-Überlegenheit nicht zum Erfolg.
Mit 38 zu 24 Torschüssen war der EV Landshut klar im Vorteil.
Tore statt Strafzeiten, das bewies das entscheidende Schlussdrittel. Lukas Heger machte in der 45. Minute den Ausgleich für die Eisbären. Nun war alles wieder offen. Doch der EVL antwortete nur gut zwei Minuten später mit der abermaligen Führung und dem 2:1. In den Schlussminuten setzte Rengschbuags Trainer Maximilian Kaltenhauser alles auf eine Karte, nahm seinen Keeper Thomas McCollum vom Eis und wollte mit sechs gegen fünf Feldspieler das Blatt noch wenden. Das ging gründlich schief. In der 58. Minute nutzte David Stieler die Einladung ins leere Rengschbuaga Tor und 31 Sekunden vor der Schlusssirene Jesse Koskenkorva. Der 4:1-Sieg war perfekt, die Stimmung der Fans auf dem Höhepunkt.
So hat sich der EVL auf Platz vier eingenistet. Seine Verfolger Ravensburg (78 Punkte), Kaufbeuren (77 Punkte) und Krefeld (77 Punkte) verloren allesamt gegen die Lausitzer Füchse (1:3), Freiburg (3:2) und Selb (4:1). So können es heute nur die Propheten erahnen, auf welchen Gegner der EVL in der ersten Playoff-Runde trifft. Aber eine wichtige Option hat der EV Landshut noch in petto. Schafft er heute einen Sieg beim Tabellenzehnten in Bad Nauheim (73 Punkte) geht er als Tabellendritter ins die Schlussrunde und überholt im Ranking Crimmitschau Dank des besseren Torverhältnisses.
Für den EVL beginnen am 13. März die Playoffs in der heimischen Halle.
Alle Ergebnisse vom 51. Spieltag:
EC Kassel Huskies |
Starbulls Rosenheim |
3 - 2 (OT) |
EHC Freiburg |
ESV Kaufbeuren |
3 - 2 |
EV Landshut |
Eisbären Regensburg |
4 - 1 |
Bietigheim Steelers |
Eispiraten Crimmitschau |
5 - 0 |
Ravensburg Towerstars |
Lausitzer Füchse |
1 - 3 |
Dresdner Eislöwen |
EC Bad Nauheim |
1 - 4 |
Selber Wölfe |
Krefeld Pinguine |
4 - 1 |
Die aktuelle Tabelle nach dem 51. Spieltag:
Platz |
Mannschaft |
Spiele |
Punkte |
Tor +/- |
---|---|---|---|---|
1. |
EC Kassel Huskies |
51 |
98 |
47 |
2. |
Eisbären Regensburg |
51 |
91 |
24 |
3. |
Eispiraten Crimmitschau |
52 |
87 |
13 |
4. |
EV Landshut |
51 |
84 |
19 |
5. |
Ravensburg Towerstars |
51 |
78 |
7 |
6. |
ESV Kaufbeuren |
51 |
77 |
9 |
7. |
Krefeld Pinguine |
51 |
77 |
-2 |
8. |
Lausitzer Füchse |
51 |
76 |
4 |
9. |
EHC Freiburg |
51 |
74 |
-6 |
10. |
EC Bad Nauheim |
51 |
73 |
-5 |
11. |
Selber Wölfe |
51 |
70 |
-20 |
12. |
Starbulls Rosenheim |
51 |
70 |
-23 |
13. |
Dresdner Eislöwen |
52 |
68 |
-14 |
14. |
Bietigheim Steelers |
51 |
51 |
-53 |
Galerie:
3:2 – Das EVL-Spiel gegen Ravensburg war hart - der Sieg am Ende stark
7:0 - Das war allerhand – Der EVL hat Kaufbeuren überrannt
3:1 – d'Weinern aus der Oberpfalz fehlt beim EVL das Schmalz
5:3 – Beim EVL kein Punkt für den Eisverein aus Rosenheim
7:1 – EVL gibt beim Schützenfest Crimmitschau den Rest
1:4 – EVL muss vor dem Pinguin ohne Punkt in die Kabine zieh'n